Wasservogel
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09.06.2025 (Pfingstmontag = Montag nach Pfingstsonntag)Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
In Sauerlach unweit München wurde Wasservogel noch 1840 gefeiert. Auf einer hohen, mit Bändern und Kränzen geschmückten Stange wurde von drei Burschen eine Puppe, welche den Wasservogel darstellte, einhergetragen und eine Bauernhochzeit in spasshafter Weise nachgeahmt. Am Pfingstmontag nachmittags vor und nach der Vesper versammeln sich die jungen Burschen des Dorfes und entscheiden durch das Zeichen von Hölzchen oder durch Wettlaufen, wer der Wasservogel sein müsse. Es traf den letzten. Dieser wurde ganz in frisches Buchen- oder Birkenreis oder auch in Binsen eingehüllt, zum mindesten musste seine Kopfbedeckung in Form eines Spitzhutes aus Schilf und Moosröhricht sein. Der so Verkleidete versteckte sich in einem nahen Bauernhof, oder wurde am Ort seiner Verkleidung von zwei Wächtern mit hölzernen Säbeln streng bewacht. Die anderen Burschen machten sich derweil beritten und sprengten heran, den Wasservogel zu fangen. Nach einer kurzen Gegenwehr, einem Scheinkampf, der selbstverständlich für den Wasservogel keinen Erfolg brachte, zog man zum Ortsbach. Dort sprach der Wasservogel einen Reim; seine Gegner erwiderten mit einem Gegenspruch. Daraufhin wurde der Wasservogel ins Wasser gestoßen.
Referenzen
Paul Ernst Rattelmüller: Bairisches Brauchtum im Jahreslauf. Von Nicolo bis Kathrein. München 1985. S. 194f.