Pfingsten
Pfingsten [von griech. πεντηκοστe, pentekostē, „der fünfzigste Tag“] bezeichnet den fünfzigsten Tag nach dem christlichen Osterfest, hat seinen Ursprung jedoch im Judentum: Nach dem Beginn der Gerstenernte Pessach/Pessah wird, nach einem einen Tag später stattfindenden Tempelopfer, fünfzig Tage hiernach die Weizenernte Schawuot eingebracht. Seit dem frühen Mittelalter wird vermutet, dass mit der Zählung der Tage zwischen den Ernten dem jüdischen Auszug aus Ägypten und dem Empfangen der Gebote auf dem Berg Sinai gedacht werden soll.
Das Wort bezeichnet in der christlichen Tradition den Empfang des Heiligen Geistes der Jünger Jesu Christi fünfzig Tage nach dessen Auferstehung. Pfingsten gilt deshalb als „Gründungs-„ und „Erntefest“ der christlichen Kirchen und bildet zugleich den Abschluss der Osterzeit.
Die ersten Pfingstfeste lassen sich, der Apostelgeschichte zufolge, ebenfalls auf das Datum des jüdischen Schawuot zurückverfolgen. Anders als im Judentum hielten bereits die frühen christlichen Gemeinden an der Zählung der fünfzig Tage nach Ostern fest. Erwähnt wird das Pfingstfest bereits im Jahr 130.
Mit Pfingsten ist, neben kirchlich-liturgischen Handlungen, auch eine Vielzahl an Brachtraditionen der „einfachen“ Bevölkerung überliefert, die sich regional sehr unterschiedlich gestalten können, so zum Beispiel das Pfingstbaumpflanzen in der Lüneburger Heide, in Mecklenburg das Schmücken des Pfingstochsen, in Frankfurt am Main der „Wäldchestag“ oder die Geißbockversteigerung in Deidesheim.
Ältester dieser Bräuche im deutschsprachigen Raum ist der „Wettersegen“ – ein Erntegebet. An liturgischen Handlungen angelehnte Bräuche zu Pfingsten sind denkbar, etwa die (böhmischen) „Pfingstbrezeln“, meist sind die mit Pfingsten verbundenen Bräuche der Bevölkerung nicht an kirchliche Traditionen gebunden. Oft haben sich vor allem solche Bräuche erhalten, die sich an bäuerlichen-, Zunft- und später an den Vereinsfesten orientieren und vielfach den Charakter zwangloser Feiern haben, mit denen ebenso der Sommer begrüßt wurde. Typisch hierfür ist etwa die Errichtung eines Pfingst- oder Maibaumes.
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