Todaustragen / Sommertag
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Festausübung
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Beschreibung
An Lätare zogen zwei als Mannsbild und Weibsbild verkleidete Schulbuben durchs Dorf. Die alten Kleider hatten sie zusammengebettelt und sich in irgendeinem Haus angekleidet. Das Weibsbild trug einen Korb. Am Abend zogen sie von Haus zu Haus. Die nicht maskierten Begleiter schrien:
"Hudsel, Hudsel Häre
der Beeder (Peter) is ä schärer
der Beeder is ä guder Maa
git alles was er gänn kaa
Aier raus der Bouds is daus
der rääds der hockt im Hüngerhaus."
Jedes Haus gab ein oder zwei Eier. Jeder Beleiter erhielt ein Ei zugeteilt. Die "Hudsel-hääre buwe", die "dzwää boudse", bekamen den Rest.
Wenn die Kinder in einem Haus nichts bekamen, riefen sie: "Du blinder aleter Stockfisch / gibscht uns alle jär nigs". Die Geschenke bekamen die Buben für das Klappern an den Kartagen.
Der 74-jährige Hemsbacher Haarmann schilderte den Brauch aus seiner Erinnerung, da er 1916 abgegangen sei.
Meyer, Badisches Volksleben im 19. Jh., glaubt, in Hemsbach sei das Peters- und Lätarefest zusammengefallen.
Auch Künzig (Das Todaustragen und das Petersspringen im bad. Frankenland, in: Der Wartturm 1/1926, Nr.8) ist gleicher Meinung.
M. Walter teilt diese Auffassung nicht. Er vermerkt in seinen Unterlagen: "Der von Künzig mitgeteilte Spruch bezieht sich nicht auf das Petersspringen, sondern ist Bestandteil des Todaustragens".
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben, Straßburg 1900, S. 88.

