Hanselfingerhut-Spiel

Forst an der Weinstraße

Bad Dürkheim

Rheinland-Pfalz

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

30.03.2025 (4. Fastensonntag = Laetare = Rosensonntag)

Nächstes Jahr

15.03.2026 (4. Fastensonntag = Laetare = Rosensonntag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von maps.google.de zu laden.

Inhalt laden

Ort

Forst an der Weinstraße

Kreis

Bad Dürkheim

Region

Rheinland-Pfalz

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Ablauf:
Am Vormittag des 4. Fastensonntags Lätare verteilen die Einwohner von Forst nach dem Hauptgottesdienst Spitzwecken an die Kinder. Anschließend wird ein differenziertes Sommertagsspiel durchgeführt, in dessen Mittelpunkt sechs Haupthandlungsträger stehen: Sommer, Winter, Hennrich-Fähnrich, Hansel-Fingerhut, Scherer und Nudelgret. Die Kinder der Stadt versammeln sich gegen Mittag am Ortseingang, wo die sechs Akteure ihre Kostüme erhalten. Gemeinsam macht man sich verkleidet auf den Weg zu verschiedenen alten Winzerhöfen, um das Spiel aufzuführen. In der Handlung geht es um den Kampf zwischen Winter und Sommer, der am Ende gewinnt. Die zentrale Figur des Sommertagspiels ist Hansel-Fingerhut. Nach seinem ersten Auftritt versucht er ein Mädchen aus dem Publikum zu fangen, es zu küssen und sein Gesicht mit Ruß zu beschmieren. Im vierten Akt wird der Hansel vom Scherer rasiert und anschließend am großen Zeh zur Ader gelassen. Daraufhin sinkt er ohnmächtig zu Boden. Hennrich-Fähnrich weckt ihn, und Nudelgret versorgt ihn mit frischen Brezeln. Alle sind froh über den guten Ausgang und stellen sich wieder in den Dienst von Sommer und Winter.

Geschichte:
Den Angaben der Gemeinde zufolge, wird das Stück um den Kampf zwischen Sommer und Winter schon seit 1721 (mit Unterbrechungen) aufgeführt. Der Ursprung des Spiels geht wohl auf verschiedene Fastnachtsbräuche zurück. Die Szene bei der Hansel von den "Toten auferweckt" wird, hängt wohl mit den am Sonntag Lätare an anderen Orten üblichen "Todaustragen" zusammen. Der Spieltext ist mündlich überliefert und durfte ursprünglich nicht an Fremde weitergegeben werden.
Der Brauch um die Spitzwecken geht angeblich auf die Stiftung eines Speyerer Beamten im Jahr 1600 zurück.

Kostüme:
Die Kostüme sind kegelförmige, aus Latten und Stangen hergestellte Gestelle (Häusel), die in Kopfhöhe ein haben. Die Kinder ziehen diese über. Die Gestelle sind außen unterschiedlich gekennzeichnet. So ist dasjenige für den Sommer mit Efeu und einer blauweißen Fahne geschmückt, dasjenige für den Winter mit Stroh verkleidet. Die beiden Kinder besitzen jeder einen Holzsäbel, mit dem gekämpft wird. Hansel-Fingerhut trägt ein buntes Flickenkleid, sein Gesicht wird mit Ruß geschwärzt. In der Hand führt er einen Beutel mit Ruß mit sich.