Osterfeuer
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19.04.2025 (Samstag vor Ostersonntag = Karsamstag)Nächstes Jahr
04.04.2026 (Samstag vor Ostersonntag = Karsamstag)Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Die Messdiener sammelten schon am frühen Morgen das Holz alter Grabkreuze vom Friedhof, um damit auf dem Platz vor der Kirche das Osterfeuer zu entzünden. Die Jungen steckten geschälte Holzstäbe hinein und ließen sie ankohlen. Die angekohlten Stäbe wurden bis zum ersten Mai aufbewahrt und dann zu so vielen Holzkreuzchen verarbeitet wie der Vater Obstbäume hat. Die Kreuze wurden zum Schutz vor Blitzschlag unter Gebeten und Besprengung mit Weihwasser an den Bäumen befestigt.
Auch Elard Hugo Meyer berichtet von diesem Brauch. Das Osterfeuer sei - seiner Ansicht nach - heidnischen Ursprungs: wie der Donnerkeil auf dem Herd oder auch ein für ein Donnerkeil gehaltenes, unter dem Dach eines alten Klosters gefundenes Steinbeil den Blitz vom Hause abhalten soll, so wehren auch die den Blitz sinnbildlich darstellenden angekohlten Scheite, namentlich Donars Eichenscheite das Unwetter ab. Die Eiche, der heilige Baum der Gewittergottes Donar, werde neben dem Nussbaum und der Buche vorzugsweise für das Osterfeuer verwendet. Nach Meyer sei der Brauch, Holzkreuze zu den Bäumen zu stecken, schon um 1900 nicht mehr gebräuchlich gewesen. Weiterhin üblich sei es jedoch, die Bäume am 1. Mai mit Weihwasser zu besprengen.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben, Straßburg 1900, S. 99.

