Fastnacht
Dieses Jahr
06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie)Nächstes Jahr
06.01.2026 (6.1. Dreikönig /Epiphanie)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Die Fastnachtsaktivitäten beginnen in Meßkirch am Dreikönigstag mit dem traditionellen Fasnetküechle-Essen des Narrenrates. Dieser zieht am Samstag danach los, um Petter Letzkopf aus seinem Schlossverlies zu befreien.
Der Hofnarr läßt anschließend auf dem Saumarkt "die Katze aus dem Sack", woraufhin aus sämtlichen Haustüren die Mitglieder der Katzenzunft in ihren Häsern herbeiströmen. So nimmt die Fasnet ihren Lauf.
Maskenfiguren:
Der gewitzte Hofnarr der Zimmer'schen Grafen stand der Fastnachtsgestalt des Petter Letzkopf Pate. Das Häs der Einzelfigur besteht aus einem blaugelben Schalksnarrengewand und einer dreizipfligen Narrenkappe.
Die älteste Meßkircher Narrenfigur ist die Fledermaus, die bereits seit 1800 belegt ist. Ihre einfache Aufmachung weist jedoch eindeutig alte Züge auf: Rock, Bluse, Handschuhe und Stofflarve ganz in Schwarz, ein weißer Bettüberwurf mit Fransen, an dem die Ohren der Fledermaus mit roten Bändeln abgebunden sind.
1938 schuf die Narrenzunft die Fastnachtsfigur der Meßkircher Katze. Auch für sie findet sich eine Überlieferung in der Zimmerischen Chronik. Darin ist von sogenannten "Spai-" oder "Spottkatzen" die Rede, die zur Fastnachtszeit mit den Leuten ihr Unwesen getrieben haben sollen. Hose und Kittel der Meßkircher Katze sind längsgeteilt schwarz-weiß. Eine schwarze Katze ist auf das weiße, eine orangefarbene Katze auf das schwarze Hosenbein gemalt. Über dem Kittel trägt die Figur einen gezaddelten Umhang mit Glöckchen. Besonders auffällig ist der große weiße Rüschenkragen. Darüber sitzt die Holzlarve, die einen grauen Katzenkopf darstellt. Eine schwarze Kapuze dient als Larvenhaube. Über Haube, Brust und Bauch hängt ein Katzenfell.
Die Vierergruppe der Nasenschleifer verkörpert Originale. Nach einem Rügebrauch aus dem 17. Jahrhundert schwärzen - "schleifen" - sie Narren und Persönlichkeiten die Nase, wenn diese gegen historisches Brauchtum und Narrenreglementarien verstoßen.
Auf den Hegauer oder Linzgauer Hansele verweist der Meßkircher Hirrlinghansele. Der Name stammt von der Frau des Waldhüters Hirrling, die an Fastnacht 1880/81 nachweislich ihre selbstgenähten Hanselehäser verlieh. Die Hose des heutigen Häses ist mit Eule, Igel und Maus bemalt, grüne und rote Stoffdreiecke mit kleinen Schellen an den Spitzen sitzen an den Beinenden und auf dem gelben Kittel. Die Dreiecke sollen auf einen Blätzlehansele hinweisen. Eine kapuzenartige grüne Stofflarve mit schwarzem Rüssel und rotem Hahnenkamm verhüllt das Gesicht.
Geschichte:
Als das Geschlecht der Grafen von Zimmern Ende des 16. Jahrhunderts ausstarb, hinterließ es einen wertvollen Schatz an Überlieferungen: die Zimmerische Chronik. Mit Hilfe dieses Werkes lassen sich einige Fastnachtsbräuche und Figuren der heutigen Meßkircher Fasnet belegen. So berichtet die Chronik von Petter Letzkopf, der 1530 am Hofe der Grafen als Hofnarr lebte und für seine Streiche bekannt war. Die Chronik erzählt, Letzkopf habe als Rache für Hänseleien bei Hof alle Türschlösser mit kleinen Holzstücken unbrauchbar gemacht. Als er dafür zur Strafe des Landes verwiesen wird und ein Knecht ihn zur Grenze führt, kehrt er noch vor diesem wieder in die Stadt zurück mit der Erklärung, es sei nirgends schöner als in Meßkirch. Die 1934 gegründete Narrenzunft ist aus dem 1873 gegründeten Narrenverein hervorgegangen. Die Vierergruppe der Nasenschleifer besteht seit 1972.
Die Aufnahme der Katzenzunft Meßkirch in die VSAN fand im Jahr 1937 statt.
Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.
Referenzen
Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.

