Carnevale

Ivrea

Torino

Piemonte

Italia - Italy

Dieses Jahr

06.01.2024 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag)

Nächstes Jahr

06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

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Geografie

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Ort

Ivrea

Kreis

Torino

Region

Piemonte

Staat

Italia - Italy

Beschreibung

Geschichte

Der Karneval in Ivrea zählt, verglichen mit anderen städtischen und dörflichen Bräuchen Italiens, zu den komplexeren Festivitäten. Als Ursprung für die Karnevalstradition in Ivrea wird ein Volksaufstand genannt, der sich gegen Fürst Rainier von Briadante, den Herrscher über die Stadt im späten Mittelalter, richtete. Anstifterin jenes Aufstandes soll einer Müllerin gewesen sein, die dem Fürsten das „ius primae noctis“ (das Recht des Fürsten, die erste Nacht mit der frisch verheirateten Braut zu verbringen) verwehrte.

Ablauf

Eröffnet wird die Karnevalszeit am 6. Januar (Epiphanie). An diesem Tag ziehen Musikanten mit Schlag- und Blasinstrumenten („tamburi e pifferi“) durch die Straßen der Stadt und begleiten den General („generale“) des Vorjahres zum Rathaus. Dort überreicht dieser dem neu gewählten General seine Insignien. Am Nachmittag desselben Tages folgt die „alzata degli abbá“. Dabei werden zum Zeichen der Bereitschaft der einzelnen Stadtviertel, an den Festivitäten teilzunehmen, fünf Kinder auf Balkonen hochgehoben und den Zuschauern präsentiert.

Am vorletzten Sonntag der Karnevalszeit findet die symbolische Versöhnung der in früherer Zeit verfeindeten Stadtteile Cartellazzo und Borghetto statt, indem sich zwei Repräsentanten der beiden Viertel auf dem „ponte vecchio“, der alten Stadtbrücke, umarmen. Damit enden die Vorbereitungen für den eigentlichen Beginn des Karnevals am Donnerstag vor Fastnacht.
An diesem Donnerstag findet die Übergabe der Machtbefugnisse des Bürgermeisters an den General statt. Ab diesem Zeitpunkt ist jeder Zuschauer und Teilnehmer dazu angehalten, die rote Phrygische Mütze („berretto frigio“) aufzusetzen, welche die historisch errungene Freiheit symbolisiert.

Am Abend des Karnevalssamstags wird die jährlich gewählte und bis zu diesem Zeitpunkt geheim gehaltene „Schöne Müllerin“ („bella mugnaia“) vorgestellt, die während der Karnevalstage den General begleitet. Durch die Straßen von Ivrea bewegt sich ein Festzug und endet vor dem Schauspielhaus, in dem anschließend ein festlicher Ball veranstaltet wird.

Am folgenden Tag, am Sonntag, werden vormittags kostenlos an alle Bürger der Stadt die „fagioli grassi“ (dicke Bohnen) verteilt, die typische Speise der letzten Karnevalstage. Erneut bildet sich ein Festzug, der den Bürgermeister zur alten Stadtbrücke geleitet, von der aus er einen Stein der alten Schlossruine in das Wasser der Dora wirft, als Warnung und Ermahnung, nie wieder ein solch tyrannisches Bauwerk zu errichten.

Nachmittags erreichen die Festivitäten mit der „battaglia degli aranci“, der „Schlacht der Orangen“, ihren spektakulären Höhepunkt, zu dem tausende von Zuschauern anreisen. Es bekämpfen sich neun Mannschaften der „aranceri“ (= Orangenwerfer) und gleich viele Gruppen auf 40 von Pferden gezogenen Wagen, welche die Truppen des einstigen Tyrannen darstellen. Die durchaus aggressiv geführte Orangenschlacht sieht weder Gewinner noch Verlierer vor, hinterlässt jedoch jährlich einige Verletze unter den zahlreichen Teilnehmern auf dem „Schlachtfeld“.

Ein für Italien einzigartiger Brauch wird am Montag durch junge Ehepaare vollzogen: Sie graben mit Spaten auf jedem Platz der Stadt Löcher, in die sie hohe, mit Erika umwickelte Holzpfähle mit einer Fahne auf der Spitze stecken. Diese Pfähle werden „scarli“ genannt und sowohl als Symbol für die Familie als auch als Andenken an die einstigen Freiheitsbäume gedeutet.

Der Karneval endet am Dienstag mit einer Parade von Umzugswagen aus benachbarten Dörfern. Abends wird eine finale Orangenschlacht ausgetragen, und die jeweiligen „abbá“, die Kinder, die zu Beginn des Karnevels am 6. Januar auf den Balkonen präsentiert worden waren, zünden nun den „scarlo“ jedes Stadtteiles an. Während die Bevölkerung immer wieder laut „a brusá, a brusá“ (ins Feuer, ins Feuer) ruft, spielt die Musikgruppe einen abschließenden Trauermarsch auf Flöten und verstimmten Tamburinen (= „pifferi e tamburi scordati“).