Cúcorka-Ball

Ópusztaszer

Csongrád

Csongrád

Magyarország - Hungary

Dieses Jahr

11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Nächstes Jahr

02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Ópusztaszer

Kreis

Csongrád

Region

Csongrád

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung

Am Faschingsonntag werden im südungarischen Nationalen Historischen Gedenkpark in Ópusztaszer erloschene regionale Bräuche der südungarischen Tiefebene vorgeführt. Die Mitarbeiter des Gedenkparks stellen heute die Bräuche für das Publikum möglichst originalgetreu nach. Zu den auf diese Weise wiederbelebten Bräuche zählen z.B. der „Cúcorka-Ball“, das „Farsangi alakoskodás“ (Hochzeitsspiel) und der „Kakasütés“ (Hahnenschlag).

Cúcorka-Ball

„Cúcorka“ ist ein spielerisches Dialektwort für eine lustige Figur, die während eines Tanzvergnügens auftaucht und für Heiterkeit sorgt. Die menschengroße Gestalt besteht aus einem dicken Leib und einem sehr dünnen, überlangen Stock als Hals, an dessen Ende der apfelgroße Kopf platziert wird. Um diesen wird ein Kopftuch gebunden, ähnlich, wie es früher bei den Frauen üblich war. „Cúcorkas“ Leib ist mit einer dicken Decke bedeckt, darunter steckt ein in die Hocke gegangener junger Mann, der sich ungehindert und recht schnell bewegen kann. Die Gestalt schleicht sich unbemerkt zwischen die Tanzenden, um Schrecken zu verbreiten. Wenn „Cúcorka“ bemerkt wird, wird er mit Jubel begrüßt, anschließend hören alle nun dem kleinen „Schauspiel“ zu. Die jungen Männer stellen sich um „Cúcorka“ herum auf und ein spielerischer Dialog beginnt:

„Du dahergelaufene Cúcorka, Du wagtest, hierher zu kommen? Hast du vor der Tür die große Schaufel meines Großvaters, mit der er einst sein Gold trug, nicht gesehen? Gleich bekommst du sie zu spüren!“ (Unübersetzbares Wortspiel)

„Cúcorka“ neigt sich mit lustiger Miene vor und verteidigt sich:
„Tadelt mich nicht! Ich bringe kein Unheil, ich bringe vielmehr Glück. Alles was gut ist, alles was schön ist, habt ihr mir zu verdanken. Ich habe euch den Fasching gebracht vom drittentferntesten Acker.“

Nun wird der „Cúcorka“ beschimpft, vor allem, wenn die Faschingszeit kurz ausfällt:
„Wärest du bloß zusammen mit ihm (= mit dem Fasching) weggeblieben, wenn er so kurz ist! Warum hast du keinen so langen Fasching gebracht, wie dein Hals?“

Daraufhin zieht „Cúcorka“ seinen Hals plötzlich ein, dass er ganz kurz wird und die Burschen hören auf, mit ihm zu streiten. Nun darf „Cúcorka“ eines der Mädchen zum Tanzen aussuchen. Die Musiker beginnen nun zu spielen, „Cúcorka“ wirft seinen Kopf, seinen Hals und seine Decke weg, und ein junger Mann kommt zum Vorschein.

Geschichte:

Der „Cúcorka-Ball“ ist erst seit etwa zehn Jahren wieder „lebendig“. Früher war „Cúcorka“ auf Bällen zu Fasching verbreitet. Damals ist er gegen Mitternacht mitten im Tanzvergnügen durch die Tür geschlichen, und blieb für die Tanzenden vorerst unbemerkt. Als er entdeckt wurde, begann die Neckerei. Das Gespräch mit „Cúcorka“ in der typischen südungarischen Mundart der Szegeder Gegend wurde von Sándor Bálint aufgezeichnet. Oben ist es in deutscher Sprache zu lesen, hier wird es in der Originalsprache zitiert:

„Szödte-vödte cúcorkája, hogy mertél te idejönni? Láttad azt a vaslapátot, amelyikkel valaha még öregapám méregette aranyait? Mindjárt azzal mérlek végig!“
A cúcorka aztán bolondos hajlongások közt védelmezi magát:
„Sose ripakodjatok rám! Nem hoztam én ide átkot, hoztam inkább boldogságot. Ami csak jó, ami csak szép, mind énnekem köszönjétek. A farsangot a harmadik határrul én hoztam közétök.“

Már most ha rövid a farsang, összeszidják:
„Vesztél volna oda vele, ha csak ilyen kurtát hoztál. Mért nem hoztál már legalább olyan hosszút, mint a nyakad?“
Ekkor a cúcorka összerántja a nyakát, hogy kurta legyen. Mire aztán a legények nem szólhatnak többet ellene.
Ezután táncra szólítják, válasszon magának a lányok közül. A cúcorka pedig olyan rátarti természetű, hogy mindig csak azzal a lánnyal táncol, aki a leghamarább lesz menyasszony. A cigányok ezután rárántanak a nótára, a cúcorka pedig jókedvében lehányja magáról a fejét, nyakát, lepedőt, és íme kimarad a ruha alól egy ismerős legény.“

Durch die Vorführung des „Cúcorka-Balls“ im bekannten Nationalen Historischen Gedenkpark von Ópusztaszer, der als Gedenkstätte für die ungarische Landnahme erstellt wurde und viele Besucher anzieht, wird der Brauch allmählich wieder bekannt. Interessierte können den für die Region bekannten Brauch zwar nicht in der Originalumgebung, aber in einer authentischen Zeit (Programm in der Faschingszeit) und Teil des Erlebnis-Museums miterleben und mitmachen.

Farsangi alakoskodás / Hochzeitsspiel

Bei der „Farsangi alakoskodás“ handelt es sich um die Parodie einer Hochzeit.
Die Hochzeitszeremonie beginnt mit einer Einladung durch Organisatoren vor dem Museumsgebäude, wo das „Hochzeitspaar“ bereits zu sehen ist. Wichtig ist bei der Hochzeitparodie der Geschlechtertausch, also dass die Braut von einem Mann und der Bräutigam von einer Frau gespielt wird. Die „Braut“ trägt ein langes, weißes Brautkleid mit Schleier – und wirkt natürlich amüsant, wenn sie einen Bart hat und ihren „Bräutigam“ überragt. Der Bräutigam trägt eine schwarze Hose mit Männerstiefeln und hat einen aufgemalten Schnurrbart. Nach einem Begrüßungsumtrunk zieht die Hochzeitschar mit den Festgästen, die sich teilw. aus den Museumsbesuchern rekrutieren, auf das Museumsgelände. Es marschieren eine live-Volksmusik spielende Kapelle und typische Figuren mit, wie z.B. als Frauen gekleidete Männer,  oder die Blochzieher, die einen dicken Baumstamm mitschleppen. Letztere dienten einst als schmähende Kennzeichnung jener in der Dorfgemeinschaft, die bis Fasching unverheiratet blieben. Wein und Speck werden in Karren ebenfalls mitgeführt. Angekommen an der Stelle der „Trauung“, parodiert der „Pfarrer“, dessen weißer Umhang aus einem weißen Frauenunterrock besteht, die Hochzeitszeremonie. Mit vielen lustigen Sprüchen vollzieht der Pfarrer die Trauung und unterhält dabei die rundum stehenden Hochzeitgäste. Die Hochzeitsparodie kann – wenn es das Wetter zulässt – mit Musik und Tanz unter freiem Himmel abgerundet werden.

Durch die Vorführung des Hochzeitsspiels im bekannten Nationalen Historischen Gedenkpark von Ópusztaszer, der als Gedenkstätte für die ungarische Landnahme erstellt wurde und viele Besucher anzieht, hofft man, den Brauch bekannt zu machen. Besucher können am Hochzeitsspiel im Rahmen des Museenprogramms als „Hochzeitgast“ teilnehmen – sie werden mit Glühwein und Faschingskrapfen belohnt.

Kakasütés / Hahnenschlag

Der Hahnenschlag ist heute ein Programmpunkt zum Erleben und Mitmachen, und findet im Rahmen des Faschingprogrammes des Freilicht-Museums statt.

Die Teilnehmer melden sich für das Spiel freiwillig. Ihnen werden die Augen mit einem Tuch verbunden. Auf die Erde wird ein Tonkrug, der einen lebendigen Hahn ersetzt, aufgestellt. Die Spieler bekommen einen schweren Stock in die Hand und werden mehrfach um die Achse gedreht, damit sie die Orientierung verlieren. Nur durch die Fernsteuerung der Zuschauer (lautstarke Zurufe) können sie in die Nähe des Kruges finden. Von hier versuchen sie mit einem großen Schlag auf den Boden den Krug zu zerschmettern. Gelingt es, wird gejubelt und die Spieler bekommen Geschenke (z.B. einen Topf Honig). Wenn sie nicht treffen, dürfen sie noch zweimal probieren. Dann ist allerdings der nächste Spieler dran.
Das Programm wird durch Aufführungen von Volkstänzen eingerahmt.