Farsangi alakoskodás / Hochzeitsspiel
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15.02.2026 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)Turnus
Festausübung
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Am Faschingsonntag werden im südungarischen Nationalen Historischen Gedenkpark in Ópusztaszer, zu dem ein Freilichtmuseum gehört, erloschene regionale Bräuche der südungarischen Tiefebene vorgeführt. Mitarbeiter des Gedenkparks stellen erloschene Faschingsbräuche für die Besucher möglichst originalgetreu nach. Einer der auf diese Weise wiederbelebten Bräuche ist die Parodie einer Hochzeit (ung. farsangi lakodalmi alakoskodás).
Die Hochzeitszeremonie beginnt mit einer Einladung durch Organisatoren vor dem Museumsgebäude, wo das „Hochzeitspaar“ bereits zu sehen ist. Wichtig ist bei der Hochzeitparodie der Geschlechtertausch, also dass die Braut von einem Mann und der Bräutigam von einer Frau gespielt wird. Die „Braut“ trägt ein langes, weißes Brautkleid mit Schleier – und wirkt natürlich amüsant, wenn sie einen Bart hat und ihren „Bräutigam“ überragt. Der Bräutigam trägt eine schwarze Hose mit Männerstiefeln und hat einen aufgemalten Schnurrbart.
Nach einem Begrüßungsumtrunk zieht die Hochzeitschar mit den Festgästen, die sich teilw. aus den Museumsbesuchern rekrutieren, auf das Museumsgelände. Es marschieren eine live-Volksmusik spielende Kapelle und typische Figuren mit, wie z.B. als Frauen gekleidete Männer oder die Blochzieher, die einen dicken Baumstamm mitschleppen. Letztere dienten einst als schmähende Kennzeichnung jener in der Dorfgemeinschaft, die bis Fasching unverheiratet blieben. Wein und Speck werden in Karren ebenfalls mitgeführt. Angekommen an der Stelle der „Trauung“, parodiert der „Pfarrer“, dessen weißer Umhang aus einem weißen Frauenunterrock besteht, die Hochzeitszeremonie. Mit vielen lustigen Sprüchen vollzieht der Pfarrer die Trauung und unterhält dabei die rundum stehenden Hochzeitgäste. Die Hochzeitsparodie kann – wenn es das Wetter zulässt – mit Musik und Tanz unter freiem Himmel abgerundet werden.
Durch die Vorführung des Hochzeitsspiels im bekannten Nationalen Historischen Gedenkpark von Ópusztaszer, der als Gedenkstätte für die ungarische Landnahme erstellt wurde und viele Besucher anzieht, hofft man, den Brauch bekannt zu machen. Besucher können am Hochzeitsspiel im Rahmen des Museenprogramms als „Hochzeitgast“ teilnehmen – sie werden mit Glühwein und Faschingskrapfen belohnt.













