Faschingsumzug / Masopust
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Festausübung
Allg. Festbeschreibung
Geografie
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Beschreibung
Ablauf
Bei dem Faschingsumzug ziehen maskierte Gestalten durch den Ort und besuchen einzelne Häuser um die Bewohner zu necken. Der Umzug beginnt am Samstagmorgen gegen 9 Uhr. Als erster wird der Bürgermeister des Dorfes besucht, der um die Bewilligung des Umzugs gebeten wird.
Der Umzug wird von zwei verschiedenen Maskenarten gebildet. Die sog. roten Masken sind ein „Laufr“, auch „strakatý“ (der Bunte) genannt. Er wird immer von einem als „Zena“ (Frau) maskierten Mann begleitet, vier „Turci“ (Türken), und einer oder mehreren „kobyla“ (Stute(n)). Die sog. schwarzen Masken sind „kominík“ (Schornsteinfeger), „ras“ (Abdecker), „Zidé“ (Juden), und „slaměný“ (Strohmann(männer)).
Der Umzug zieht im Dorf von Haus zu Haus. Jeder Maskierte spielt im Umzug seine eigene Rolle und hat seinen zugewiesenen Platz. Der Umzug wird von der „Stute“ geleitet, der „Abdecker“ geht immer am Ende. Vor jedem Haus bitten der „Laufr“ und die „Frau“ um Einlass. Die „Frau“ sammelt Geld für die gespielten Lieder, die „Türken“ tanzen vor dem Haus. Die „Abdecker“ bieten die „Stute“ den Hausbewohnern zum Kauf an und untersuchen die Haustiere und die Bewohner. Die „Schornsteinfeger“ kümmern sich um die Schornsteine, vor allem beschmieren sie alle Hausbewohner und Zuschauer mit schwarzer Paste. Diese wird aus Ruß, Öl, Creme und manchmal auch stinkenden Parfümen hergestellt. Beim Beschmieren können ihnen auch „Strohmänner“ und „Stuten“ helfen. „Strohmänner“ stoßen die Hausbewohner in den Schnee. Die Frauen im Dorf sollten versuchen von ihnen einen Strohhalm zu stehlen, um das ganze Jahr gute Gesundheit zu erhalten. Die „Juden“ machen Geschäfte mit den Hausbewohnern. Sie verkaufen alles, was sie haben und bieten verschiedene Dienste an – z.B. Rasieren, Haareschneiden usw. Dafür sammeln sie Geld. Die Blasmusik spielt nach dem Wunsch der Hausbewohner und es wird gesungen. Die Bewohner müssen außer Geld, auch etwas zum Trinken (Alkohol) und Essen (Faschingskrapfen, geräuchertes Fleisch) anbieten.
Am Umzug nehmen gewöhnlich nur Männer teil (sehr selten kann eine Frau die Maske der „Frau“ spielen). Er endet gegen 18 Uhr mit dem Töten der „Stute“: Auf dem Dorfplatz vor der Gaststätte verliest der „Abdecker“ das Urteil gegen die „Stute“. Er nennt alle ihren Sünden und dann wird der „Stute“ mit einem Stab (genannt „jezovice“) auf den Kopf geschlagen. Alle Maskierten nehmen Mütze und Hüte ab, die Blasmusik spielt ein trauriges Lied. Dann bekommt die „Stute“ ein Gläschen Alkohol und sie wird wieder lebendig. Die Blasmusik spielt wieder frohe Lieder, die Maskierten setzen ihre Mützen und Hüte wieder auf und tanzen. Anschließend gibt es einen Ball in der Gaststätte, der bis zu den Morgenstunden andauert.
Geschichte:
Am Ende des 19. Jahrhunderts und am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Blatno zum Schluss des Umzugs der „Bär“ erschossen. Der Umzug wurde vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Jahre 1945 von den Maskierten aus Hamry veranstaltet. Seit 1945 veranstalten die Bewohner von Blatno den Faschingsumzug selbst.
Das Fest wurden 2010 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit (Intangible Cultural Heritage of Humanity) aufgenommen.