Fasnacht
Dieses Jahr
06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie) - 05.03.2025 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)Nächstes Jahr
06.01.2026 (6.1. Dreikönig /Epiphanie) - 18.02.2026 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)Turnus
Festausübung
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Ablauf:
Das närrische Treiben der Moofangen beginnt am 6. Januar, dem Dreikönigstag in Nenzingen. In der Zeit vom Dreikönigstag bis zum Donnerstag vor Aschermittwoch gibt es lediglich vereinzelte, lokal begrenzte närrische Aktivitäten wie Narrentreffen und Saalveranstaltungen. An ihnen nehmen mehrere tausend Häs- und Maskenträgern teil.
Die großen Festtage der Fasnacht beginnen dann mit dem „Schmotzigen Dunschtig“ frühmorgens mit dem Wecken durch Kapellen, der so genannten „Katzenmusik“ oder Fanfarenzüge.
Die umherziehenden Kapellen begleiten die Narren die zu Kindergärten und Schulen ziehen, worauf diese von Unterricht befreit (Schülerbefreiung) und in die närrischen Tage entlassen werden. Das Rathaus wird ebenfalls „gestürmt“ (Rathaussturm), der Bürgermeister seines Amtes enthoben und der Rathausschlüssel als Zeichen der Machtübernahme an die Narren übergeben (Schlüsselübergabe). Jetzt wird die Fasnet explizit ausgerufen (Fasnetausrufen).
Nachmittags findet traditionell das „Narrenbaumsetzen“ oder „Narrenbaumstellen“ durch die „Zimmermannsgilden“ statt, nachdem der Narrenbaum, eine frisch geschlagene, bis zu 30 m hohe Tanne oder Fichte, in der Regel morgens eingeholt, entrindet, bis auf den Wipfel entastet und geschmückt worden ist. Er wird als Zeichen der Übernahme der Amtsgewalt durch die Narren angesehen und außerdem als „Stammbaum aller Narren“ bezeichnet. Das Setzen eines Baumes ohne Wurzeln soll ferner die Sinnlosigkeit anzeigen. Am Abend des Schmotzigen Dunschtig ziehen die „Hemdglonker“ mit ihren weißen Nachthemden, Schlafhauben und Zipfelmützen, mit Laternen und Lärminstrumenten ausgerüstet, durch die Straßen (Hemdglonkerumzug). Wenn die Hemdglonker zum Abschluss ihres Zuges wieder am Rathaus angekommen sind, versuchen zwei Moofanger, nachdem sie sich närrische Neuigkeiten aus dem Ortsgeschehen erzählt haben, den Mond in einem Güllefass (Jauchefass) einzufangen. Dieses alljährliche Narrenspiel bildet den Höhepunkt des Hemdglonkerumzug.
In jährlichem Wechsel findet der Narrenmarkt, ein Fasnachtsumzug oder sonstiges närrisches Treiben in Nenzingen statt. An den Narrenumzügen der Narrenzunft nehmen oft auch zahlreiche Gastzünfte sowie sonstige Vereine und Gruppierungen teil. Musikkapellen, Spielmanns- und Fanfarenzügen, Schalmeienkapellen, „Lumpenkapellen“ sowie „Guggenmusiken“ nach Schweizer Vorbild, die für ihre schräge Musik mit teils jazzigen Rhythmen bekannt sind, dürfen hierbei nicht fehlen. Und auch am Narrenmarkt sind zahlreiche Zünfte aus den Nachbargemeinden zu Gast.
Jede Zunft hat ihren ganz eigenen Narrenmarsch, der die Narren beim Narrensprung begleitet und zu rhythmischem „Jucken“, in vorgegebener, ritualisierter Schrittfolge, veranlasst. Während die Narren den Umzug entlang jucken, ertönt der überregionale Ruf „Narri-Narro“. Der Narr ruft „Narri“, der Zuschauer antwortet „Narro“. Am Fasnachtsdienstag wird der Narrenbaum wieder von der Zimmermannsgilde gefällt und die Moofangen veranstalten für die kleinen Narren den Kinderball, bevor sich am Abend die Fasnacht wieder dem Ende neigt und unter viel Geheul und Wehklagen, symbolisch verbrannt wird.
Häs und Maske:
Zu den Maskengestalten des Narrenverein Moofangen gehören der Mondjockel und der Mondblätz. Der Mondjockel trägt einen blauen Fuhrmannskittel (Hemd der Bauern früher) und eine ockergelbe Kniebundhose. Die Holzlarve bildet ein faltiges Männergesicht nach, deren Gesichtszüge überbetont dargestellt wurden und etwas dümmlichem Gesichtsausdruck.
Der Mondblätz trägt ein Blätzlehäs, aus zungenförmig geschnittenen Blätzle in den Farben Gelb und Blau.
Geschichte:
Nach einer alten Legende nach beobachtete ein Nenzinger Bauer den Mond und sah, wie sich der Mond in seinem Güllefass spiegelte. Da ihn der Anblick des glänzend schimmernden Mondes derart verzauberte, verschloss er das Fass und glaubte er habe den Mond gefangen. Die Mondjockel begingen 1972 ihr Gründungsjahr, die Gruppe der Mondblätz schloss sich 1973 zusammen.

