Fasnacht

Billafingen

Linzgau

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

06.01.2024 (6.1. Dreikönig /Epiphanie) - 14.02.2024 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)

Nächstes Jahr

06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie) - 05.03.2025 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Billafingen

Kreis

Linzgau

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Ablauf:
Die Fasnacht in Billafingen beginnt am 6. Januar, dem Dreikönigstag. In der Zeit vom Dreikönigstag bis zum Donnerstag vor Aschermittwoch gibt es lediglich vereinzelte, lokal begrenzte närrische Aktivitäten wie Narrentreffen und Saalveranstaltungen. An ihnen nehmen mehrere tausend Häs- und Maskenträgern teil.
Die großen Festtage der Fasnacht beginnen dann mit dem "Schmotzigen Dunschtig" frühmorgens mit dem Wecken durch Dorfjugend, welche als Katzenmusik bezeichnet wird.
Die Katzenmusik begleiten das Narrenelternpaar und die Narrenpolizei die in einer Kutsche durch die Ortschaft fahren und die Fasnacht ausrufen. Später werden die Kindergärten aus der Hand der Betreuer befreit. Die Schulen wurde in den 70er Jahren ausgelagert. Daher findet keine Schülerbefreiung statt. Das Rathaus wird ebenfalls "gestürmt", der Bürgermeister seines Amtes enthoben und der Rathausschlüssel als Zeichen der Machtübernahme an die Narren übergeben. Seit den 70er Jahren findet traditionell nach der Machtübernahme im Rathaus das Kesselfleichessen statt, sowie die Narrenelternhochzeit. Anschließend werden Tänze und anderen närrischen Darbietungen aufgeführt. Nachmittags findet ein närrischer Umzug durch die Ortschaft statt, an dem die Zimmermannsgilde ihren Baum zum Aufstellungsort bringt. Traditionell findet dann am Rathaus das "Narrenbaumsetzen" oder "Narrenbaumstellen" durch die "Zimmermannsgilden" statt, nachdem der Narrenbaum, eine frisch geschlagene, bis zu 30 m hohe Tanne oder Fichte, in der Regel morgens eingeholt, entrindet, bis auf den Wipfel entastet und geschmückt worden ist. Er wird als Zeichen der Übernahme der Amtsgewalt durch die Narren angesehen und außerdem als "Stammbaum aller Narren" bezeichnet. Das Setzen eines Baumes ohne Wurzeln soll ferner die Sinnlosigkeit anzeigen. Am Abend vor dem Schmotzigen Duntschtig ziehen die "Hemdglonker" mit ihren weißen Nachthemden, Schlafhauben und Zipfelmützen, mit Laternen und Lärminstrumenten ausgerüstet, durch die Straßen (Hemdglonkerumzug). Danach lassen die Hemdglonker auf dem Hemdglonkerball die Nacht ausklingen.
In zweijährigem Turnus werden die "Bunten Abende" durchgeführt. Hier bringen Billafinger Närrinnen und Narren das Dorfgeschehen humorvoll und närrisch in die Bütt und auf die Bühne. Zwischen Fasnachtssamstag und -dienstag finden die "Narrensprünge" oder Fasnetsumzüge der Narrenzunft statt, oft auch unter Beteiligung zahlreicher Gastzünfte sowie sonstiger Vereine und Gruppierungen. Sie werden musikalisch begleitet von Musikkapellen, Spielmanns- und Fanfarenzügen, Schalmeienkapellen, "Lumpenkapellen" sowie "Guggenmusiken" nach Schweizer Vorbild, die für ihre schräge Musik mit teils jazzigen Rhythmen bekannt sind.
Jede Zunft hat ihren ganz eigenen Narrenmarsch, der die Narren beim Narrensprung begleitet und zu rhythmischem "Jucken", in vorgegebener, ritualisierter Schrittfolge, veranlasst. Während die Narren den Umzug entlang jucken, ertönt der überregionale Ruf "Narri-Narro". Der Narr ruft "Narri", der Zuschauer antwortet "Narro". Dabei werden von den Narren Gutsle, Brezeln oder Orangen an die Zuschauer ausgeworfen. Das Auswerfen hängt ursprünglich mit dem bevorstehenden Verzicht in der Fastenzeit zusammen. Am Fasnachtsdienstag wird der Narrenbaum durch die Zimmermannsgilde wieder gefällt. Beim „Kehrausball“ wird schließlich der Narrenbaum und viele andere Preise verlost. Pünktlich um Mitternacht wird unter viel Geheul und Wehklagen die Fasnacht beerdigt.

Häs und Maske:
Das erste Häs der Billafinger Narrengesellschaft war das Blauhäs und wird heute von Frauen und Kindern getragen. Es besteht aus einer blauem Oberteil, einer schwarzen Hose und roten Strümpfen sowie einem schwarzen Hut mit Feder. Die Maskengestalt der Billafinger Fasnacht stellt ein Einhorn dar. Die graue Holzlarve, welche aus Lindenholz geschnitzt wird, ist einem großen Einhornkopf nachgebildet, auf dessen Stirn das Einhorn herausragt. Für Bedeckung des Nacken wurde ein grau-weißes Tuch gewählt mit brauen Fellabsätzen am Ende. Das Oberteil ist ebenfalls grau-weiß mit brauen Fellbesätzen und zeigt vorne auf der Brust das Billafinger Ortswappen.

Geschichte:
Die Fasnacht der Billafinger Zunft begann als lose Gesellschaft 1958. Das Blauhäs, war das Vorgängerhäs der heutigen Einhorngruppe. Im Jahre 1981 wurde die heutige Einhorngruppe gegründet. Die Idee, ein Einhorn als Fasnachtsfigur zu kreieren ist geht auf das Billafinger Ortswappen zurück, welches als Wappentier das "Einhorn" trägt. Das "Einhorn" war auch das Wappentier der ehemaligen Lehnsherrn von Billafingen, der Familie Roth von Schreckenstein.

Referenzen

Herbert Berner (Hrsg.): Fasnet im Hegau und Linzgau, Konstanz 1982.