Fasnacht

Siebnen

March

Schwyz

Schweiz / Suisse / Svizzera - Switzerland

Dieses Jahr

03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag), 05.01.2025 (5.1. Abend vor Dreikönig Abend vor Epiphanie)

Nächstes Jahr

16.02.2026 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 17.02.2026 (Fastnachtsdienstag), 05.01.2026 (5.1. Abend vor Dreikönig Abend vor Epiphanie)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

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Geografie

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Ort

Siebnen

Kreis

March

Region

Schwyz

Staat

Schweiz / Suisse / Svizzera - Switzerland

Beschreibung


Nach der traditionellen Eröffnung feiern die Siebner ihre Fasnet mit der Ausgabe der "Rölli-Chnölli-Suppe" am Fasnetmontag, dem Auftritt der "Guggemusik" am "Chline Zyschtig" (Fasnachtsdienstag) und dem Wurstverteilen an die Kinder. Das Ende der Fasnacht naht, wenn am Chline Zyschtig die Stockberghexen ihre Strohhexe verbrennen und anschließend beim Hexenball die Fasnacht ausklingen lassen.

Maskenfiguren:
Der Rölli hat seinen Namen von dem Geröll der Nickelrollen, die er an einem Schellengurt um den Bauch trägt. Nur der Wilflinger Schellennarr hat in Südwestdeutschland diesen Gurt, der hier mit rotem Stoff überzogen ist, auf die gleiche Art umgebunden. Die glatte Holzlarve zeigt ein Männergesicht mit drei elegant geschwungenen Stirnfalten. Der bei den älteren Masken aufgemalte Schnurrbart ist heute geschnitzt. Eine Besonderheit ist die aufgemalte Brille, die an die Biedermeierzeit erinnert. Auch die Mundpartie der Röllilarve hat sich im Laufe der Zeit geändert: Der Mund ist heute meist leicht verzerrt, und die Enden des geschnitzten Schnauzbartes zeigen nach unten. Zum Röllihäs gehört neben Kittel und Hose auch die Larvenhaube. Man nennt sie in dieser Gegend "Chutz". Das Gewand ist dicht mit bunten Wollfransen besetzt, die so angeordnet sind, daß sie Dreiecke oder auch Rauten bilden. Die Farben dieser Fransen sind stets dieselben: Rot, Grün, Orange oder Gelb.
Der sich meist tänzelnd fortbewegende Rölli ähnelt in diesem Kleid einem bunten Bären, so dass man ihn auch "Bärli" nennt. Das rote Wollstoffgewand des alten Rölli war ebenfalls besetzt, jedoch nur sehr spärlich mit schwarzen Längsstreifen. Zum Röllihäs gehören neben einem von den Lenden herabhängenden hellen Tuch auch ein weißes Leinensäckchen mit Leckereien für die Kinder sowie weiße Handschuhe. In der Hand hält die Figur eine langstielige Bürste. Diese trägt der Rölli beim Tanzen im Nacken.

Die zweite Hauptfigur der Siebner Fasnet ist der Fossli. Der Name dieser urtümlichen Gestalt bedeutet in der Siebner Mundart soviel wie Fussel oder auch ausgefranstes Stoffstück. Dementsprechend sitzen auf dem Gewand des Fossli, das aus Leinenkittel, -hose und -larvenhaube besteht, Stoffleckle in verschiedenen Farben. Die Streifen, Quadrate oder Kreise aus Stoff sind etwa sieben bis acht Zentimeter lang und bilden waagrechte Reihen in jeweils derselben Farbe. Ein Gurt mit Bronzeschellen sitzt um den Leib. Die Larve des heutigen Fossli, der mit den Fleckle-Narros im Bereich Bodensee-Linzgau verwandt ist, ist aus Stoff; in früheren Zeiten trug er eine Drahtgazelarve. In der Hand trägt der Fossli einen Stecken mit einer Schweinsblase.
Sowohl Fossli als auch Rölli lassen sich bei ihrem Zug durch die Siebner Straßen gerne von den Kindern mit ihren "Röööli, Fooosli"-Rufen zum Verteilen von Orangen und anderen guten Dingen überreden.

Am Abend vor offiziellem Fasnachtsbeginn, also vor Dreikönig, kamen nach einem alten Brauch die Sennen von ihren Almen herab nach Siebnen. Sie trugen Kuhglocken bei sich, mit welchen sie die Fasnet einläuteten: "einschällten". In den 50er Jahren, als immer weniger Sennen zum Einschnellen herunter kamen, gründeten einige Siebner die "Einschneller-Vereinigung der March". Seither gehört es zur guten närrischen Tradition, dass die Iischäller begleitet von den "Geißel-Chlöpfern" durch Siebnen ziehen. Über Nacken und Schultern tragen die Iischäller die an verzierten Halsriemen hängenden Kuhglocken. Sie beginnen dann, ihre Arme und den Oberkörper rhythmisch hin und her zu bewegen. Wohltönende dumpfe Glockentöne ziehen durch die Straßen und eröffnen die Fasnetzeit und vertreiben die bösen Geister.
Das Häs der Iischäller besteht aus einer grünen Hose aus Halbleinen, einem weißen Hirtenhemd, das mit Stickereien verziert ist, und einem roten Halstuch. Als Kopfbedeckung dient eine schwarze Zipfelmütze.

Die Hexengruppe besteht neben der Röllizunft bereits seit 1959. Weitere Figuren sind im Laufe der Zeit hinzugekommen: Waldhexen, Rätschwyber, Märtfrauel und Junggugger.

Geschichte:
Das schweizerische Siebnen im Kanton Schwyz liegt am Ende des Zürichsees und ist Kirchort verschiedener kleiner Gemeinden der March. Die älteste Maskengestalt dieses Bezirks ist der Rölli. Er ist auch eine der Hauptfiguren der 1933 gegründeten Siebner Röllizunft. Seine Herkunft liegt im Dunkeln. Überhaupt beruht das Wissen über die Fasnacht in Siebnen lediglich auf mündlichen Überlieferungen.
Die Aufnahme der Röllizunft in die VSAN fand im Jahr 1973 statt.

Die Termine der aktuellen Fasnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.

Referenzen

Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.