Fasnet

Die Hauptfigur der Dormettinger Fasnet ist der Klotzmesser. Eine von Hand geschnitzte Holzmaske, der weite Umhang mit dazu passender Hose, als Kleidung der früheren Ratsherren und in der Hand das Gabelmaß sind Ausdruck dieses Narrenkleides. Mit ihrem verschmitzten Lächeln weisen sie auf jenes Ereignis hin, welches den Dormettingern ihren zweiten Namen gab.

Eine weitere Figur der Dormettinger Fasnet ist der Fuchswadel.  Der Fuchswadel hat seinen Namen durch die Fuchsschwänze erhalten. Das Kleid ist geschmückt mit handbemalten Figuren, die sowohl aus der Märchen-, Fabel- und Sagenwelt stammen. Auch alltägliche Dinge sieht man auf dem Kleid, je nach individueller Gestaltung durch den Besitzer. Die Hose ist vorne und hinten mit einem zusammengehörigen Paar menschlicher Figuren bemalt. Auf der Jacke befinden sich Tiermotive und auf dem Kopftuch sind Blumen oder Gesichter dargestellt. Der rote Maschen und die Ohrringe zeichnen den Stolz und die Hoffahrt des Narren aus. Die Spiegel am Kopf sind ein Zeichen dafür, dass der Narr immer die Wahrheit sagt. Die Vollendung findet das Kleid in seinem Geschell und in der Sandwurst, mit der er beim Aufsagen seinen Worten Nachdruck verleiht.

Eine weitere Figur ist der Waldmeister. Früher gab es in Dormettingen einen Waldmeister, der die Arbeiten im Wald überwachte. So wie er früher einen ordnende Funktion ausübte, ist er auch heute für die Klotzmesser verantwortlich. Die Maske zeigt einen freundlichen älteren Herrn, der keinem Angst einjagen möchte, sondern eine Respektperson darstellt. Der offene Gehrock war früher allgemein üblich, und auf der Weste trägt er das Symbol der Klotzmesser. Sein Stock stellt das früher gebräuchliche Anreißmaß da; die Länge ist 4 Fuß und auf heutiges Maß bezogen sind das 4 mal 28 cm. Seit 1989 führt der Waldmeister die Narren an.

Geschichte
Dass die Dormettinger Fasnet auf eine lange Tradition zurückblicken kann, zeigen Eintragungen in der Gemeindechronik. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die Dormettinger Vereine (MV, TSV und Singkreis) eine Vereinskoalition, um die Fasnet mit neuen Ideen zu beleben. m die Vereine von der organisatorischen Aufgabe zu entlasten, beschloss man eine eigene Fasnetsgesellschaft zu gründen und auch eine zum Ort passende Narrenfigur zu schaffen. So wurde am 9. Januar 1972 im „Engel“ die Fasnetsgesellschaft „Rutsch nom“ vom Musikverein und dem Turn- und Sportverein ins Leben gerufen. Bei dieser Versammlung konnte Zunftmeister Pius Matt bereits den „Klotzmesser“ vorstellen, welchem eine Anekdote des Ortes zu Grunde liegt. Diese besagt, dass einmal die Dormettinger Räte im Wald eine besonders schöne und große Tanne vermessen wollten. Sie hatten aber das Gabelmaß vergessen. Der Schultes ließ daraufhin seine Räte dicht nebeneinander auf den Stamm sitzen. zu Hause wurde von jedem der Allerwerteste gemessen und so konnte das genaue Maß des Stammes doch noch ermittelt werden. Seit damals werden die Dormettinger auch „Klotzmesser“ genannt.
Durch das verdienstvolle Wirken des ersten Zunftmeisters Pius Matt und seinen Elferräten erfuhr die Dormettinger Fasnet eine beständige Aufwärtsentwicklung. Die 1970 erstellte Schulturnhalle bot die Möglichkeit, am Fasnets-Sonntagabend einen sogenannten Bürgerball abzuhalten, in dem allgemeine und ortsbezogene Ereignisse humorvoll zum Besten gegeben wurden. Eine wichtige Bereicherung für die Dormettinger Narren war die Mitbegründung des Narrenfreundschaftsring Zollern Alb 1977. Am 16. Januar 1987 wurde aus der bisherigen Fasnetsgesellschaft ein eigenständiger Verein. Die Narrenzunft „Rutsch nom“ Dormettingen wurde gegründet. Unter Leitung von Zunftmeister Ernst Erler, wurde die Fasnet erfolgreich weiter gepflegt und noch um einige Punkte bereichert. So fallen in seine Amtszeit die Integration der „Fuchswädel“ in die Zunft und die Schaffung des „Waldmeisters“, der seitdem als Einzelfigur die Dormettinger Häßträger anführt. Seit dem 11. November 1992 werden die Klotzmesser von Zunftmeister Reinhold Schweizer angeführt. Ein großes Ereignis für die Narrenzunft fand im Jahre 1997 statt. Der 25. Geburtstag des Klotzmessers wurde mit einem großen Ringtreffen des Narrenfreundschaftsring Zollern Alb gefeiert.
Heute zählt die Zunft um die 250 Mitglieder davon ca. 150 Hästräger.

Ablauf
Am Fasnetsonntag erfolgte das Ausrufen der Fasnet durch die Zwanziger, am Sonntagabend führte eine Laienspielgruppe im „Engel“ lustige Stücke auf, am Montagabend folgte der Zwanziger-Ball im „Rössle“ und den Höhepunkt und Abschluss der Fasnet bildeten die beiden Straßenumzüge am Dienstag mit dem „Welschen“ auf den Straßen und in den Häusern. U