Fastnacht
Dieses Jahr
27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 28.02.2025 (Freitag vor der Fastnacht), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag)Nächstes Jahr
12.02.2026 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 13.02.2026 (Freitag vor der Fastnacht), 15.02.2026 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 16.02.2026 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag)Turnus
jährlich
Festausübung
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Beschreibung
Zu den Höhepunkten der Fastnachtstage gehören nach dem Ausrufen der Fasnet am Schmutzige Dunschtig und dem Brezelball der Jugend am Freitag der große Umzug am Sonntag.
Tradition hat auch die "Elfimeß" am Montag in den Wirtshäusern. Mit der Schlüsselübergabe und dem Verbrennen der Fasnet enden die hohen Tage.
Maskenfiguren:
Die Hauptfigur der Hausacher Fastnacht, das Hansele, trägt heute glattere und somit gleichförmigere Brettleslarven mit erstaunt nach oben gezogenen Augenbrauen und einem aufgemalten Schnurrbart. Das Häs ist halb rot, halb gelb, wobei die Farben bei Hose und Kittel je halbseitig wechseln. Sowohl Schulterumhang als auch Kittel laufen in spitzwinkligen Zacken aus und sind mit Glöckchen behängt. Auf dem Kittel sitzt ein grüner Leibriemen, und ein Schellengurt hängt schräg über die linke Schulter. Ein lustiger, ebenfalls gelb-roter Hut aus Pappendeckel und Lackfolie bedeckt den Kopf. Die hinten nach oben geschlagene Krempe sowie der Federnbusch geben der Kopfbedeckung dieser ältesten Hausacher Fastnachtsgestalt die charakteristische Note. Vergleichbare Kopfbedeckungen finden sich auch beim Haigerlocher Butz oder beim Oberndorfer Narro.
"Spättlemadlee hät Hoor an de Zäh, hät Zoddle am Rock und stinkt wie ä Bock!" schallt es, wenn diese seit 1950 zur Hausacher Fastnacht gehörende Hexenfigur erscheint. Die Spättlemadlee trägt eine Holzlarve, die das Gesicht einer gutmütig lächelnden alten Frau zeigt, aus deren Mund ein einzelner Zahn hervorsteht. Zum Häs gehören der hellblaue "Peter", eine Jacke, die früher die Bauersfrauen zu ihrer Werktagstracht getragen haben, der mit roten, grünen und hellen Stoffresten, Spättle, besetzte schwarze Rock sowie die Spitzenunterhosen. Etwas Hexenähnliches erhält die Figur einmal durch die Ringelsocken und die Strohschuhe, zum anderen aber auch durch das obligatorische Kopftuch. Als Besonderheit trägt die Spättlemadlee einen großen Strohhut, als Hinweis auf die seit über hundert Jahren in Hausach ansässige Hutfabrik. Anstelle des Hexenbesens hält sie eine zweizinkige Holzgabel in der Hand.
Geschichte:
Obwohl sich erst zur Reformationszeit geschichtliche Hinweise finden, muss es schon vorher ein Fastnachtstreiben in Hausach gegeben haben. Denn 1543 verfügte der fürstenbergische "wilde" Graf Wilhelm "von neuem" das Verbot der "Faßnacht als ein heidnische Onsinnigkeit". Aus dem Jahre 1789 ist überliefert, dass "15 Köpfe masquiert" am Fastnachtsmontag und -dienstag durch Hausach zogen. Ein Bußgeld von 1 Gulden und 30 Kreuzern mussten die "Sünder" für ihre Tat bezahlen. Zur gleichen Zeit baten einige Bürgersöhne um die Erlaubnis, an Fastnacht mit Masken laufen zu dürfen. 1804 erteilte der Amtmann schließlich die Genehmigung. An den drei Fastnachtstagen durften die Narren mit Masken laufen, sofern sie gewisse Auflagen einhielten, die da lauteten: "Es dürfen keine Personalbeleidigungen vorkommen, Fremden darf nicht das mindeste in den Weg gelegt werden und vor dem vormittäglichen Gottesdienst soll das Maskenlaufen unterbleiben". Drei Gulden und 12 Kreuzer mussten die Narren 1808 für ihr Treiben bezahlen. Profitieren konnten davon die Armen der Stadt, da das Geld der Armenkasse zufloss.
Eine organisierte Zunft, wie sie heute besteht, gibt es seit 1949. Damals setzten sich heimatverbundene und brauchtumsfreudige Männer zusammen, um dem bis dahin losen Fastnachtstreiben einen historisch verpflichtenden, festen Rahmen zu geben. Festgehalten hat man diesen im "Hausacher Narrencodex" von 1949.
Ob die ersten Narren, die maskiert laufen durften, bereits Holzmasken getragen haben, lässt sich nicht sicher belegen, ist aber anzunehmen. Einige Hausacher Brettleslarven könnten um 1800 entstanden sein. Sie sind aus 7 bis 8 cm dicken Holzbrettern oder Bohlen geschnitzt, wodurch sie sehr flächig wirken. Vermutlich 300 Jahre alt ist eine Maske aus Stoff, Holzteilen und Flachs, die in Hausach gefunden wurde.
Die Aufnahme der Freien Narrenzunft Hausach in die VSAN fand 1965 statt.
Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.
Referenzen
Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.

