Fastnacht

Kiebingen/Rottenburg a. Neckar

Tübingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

02.02.2024 (2.2. Mariae Lichtmess Darstellung Christi), 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag), 01.04.2024 (Ostermontag)

Nächstes Jahr

02.02.2025 (2.2. Mariae Lichtmess Darstellung Christi), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag), 21.04.2025 (Ostermontag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von maps.google.de zu laden.

Inhalt laden

Ort

Kiebingen/Rottenburg a. Neckar

Kreis

Tübingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Zu den Fasnetsbräuchen gehört in Kiebingen das "Maschkera gau". Ab dem 2. Februar ziehen die Narren vermummt von Haus zu Haus. Die Bewohner müssen dann anhand von Gebärden oder auch im Gespräch erraten, wer hinter der Maske steckt. Ist der Narr "entlarvt", hat er ein Recht auf Bewirtung. Früher reichte man Fasnetküechle und Most, heute Kaffee, Kuchen, Vesper, saure Kutteln und Most.
Auch der Jahrgangsbrauch hat eine alte Tradition. In den Jahren mit geraden Jahreszahlen laden die 19- und 20jährigen zum Kiebinger Eierlesen am Ostermontag ein. Der Jahrgang der 20jährigen stellt den Eierleser, der auf der Wiese ausgelegte Eier sammelt. Die 19jährigen stellen einen Läufer, der währenddessen von Kiebingen nach Rottenburg und zurück läuft. Die Eierleser, also die 20jährigen, haben dann die Aufgabe, am Fasnetsdienstag den Umzug zu organisieren.

Maskenfiguren:
Die Kiebinger Fasnetsfiguren Butz und Teufel stellen in dem sonst meist üblichen Schema "Holzmaske und Häs" eine Ausnahme dar. Der Butz trägt einen dunklen, mit viereckigen bunten Fleckle besetzten Anzug. Den Rücken des Kittels ziert ein rotes Herz mit Zotteln. Der Kittel und das vom Hut herabhängende Schultertuch sind mit langen bunten Fransen verziert. Auf dem Kopf trägt der Butz einen hohen spitzen Hut, ebenfalls mit Fleckle besetzt. Unterhalb der Hutspitze sitzt ein Glöckchenring. Die Spitze selbst ziert ein Federbusch aus den Schwanzfedern eines Hahnes. Als Gesicht dient eine Stofflarve, rundherum eingefasst mit Lammfell. Eine lange rote Zunge hängt provozierend aus dem Mund. Der Staubwedel aus Federn rundet die Gestalt ab. Aus dem Jahr 1850 ist noch ein altes Butzhäs erhalten: Ein alter ausgedienter Anzug wurde mit bunten Flecken und Fransen besetzt. Auf dem Kopf trug der Narr einen spitzen Magierhut und versteckte sein Gesicht hinter einer Stofflarve.
Das Häs des Kiebinger Teufels ist noch einfacher gehalten als das des Butz. Es besteht aus zwei schwarzen Frauenröcken; einer wird um die Hüften, einer um den Hals getragen. Seine Teufelskappe setzt sich aus einem abgeschnittenen Hut und einem alten Regenschirmbezug zusammen, auf den das rote Gesicht mit der heraushängenden Zunge aufgenäht ist. Als Kopfschmuck dient dem Teufel ein Stück Fell und Hörner von Kühen oder Ziegen. In der Hand hält er einen Reisigbesen.

Geschichte:
Spuren der Kiebinger Fastnacht lassen sich bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. So belegt eine Anmerkung in der Gemeinderechnung aus dem Jahr 1665 erstmals Fastnachtsaktivitäten im Ort.
1968, als die traditionsreiche Fastnachtsfigur des "Kiebinger Butzes" zu verschwinden drohte, taten sich zehn Bürger zusammen und gründeten die heutige "Butzenzunft", um die alten Traditionen wieder aufleben zu lassen.
Die Aufnahme der Butzenzunft in die VSAN war im Jahr 1973.

Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.

Referenzen

Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.