Fastnacht

Offenburg

Ortenaukreis

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

13.02.2024 (Fastnachtsdienstag) - 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag), 10.02.2024 (Fastnachtssamstag) - 10.02.2024 (Fastnachtssamstag), 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag) - 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi) - 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht) - 08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht)

Nächstes Jahr

04.03.2025 (Fastnachtsdienstag) - 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag), 01.03.2025 (Fastnachtssamstag) - 01.03.2025 (Fastnachtssamstag), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag) - 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi) - 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht) - 27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht)

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Ort

Offenburg

Kreis

Ortenaukreis

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Das von zwei Männern dargestellte Narreneltern-Paar, Veef und Andrees, hat die Aufgabe, einmal bei der „Redoute“ am Sonntag vor dem Schmutzigen Donnerstag Originelles aus „Bohneburg“, wie Offenburg zur Fasentzeit heißt, zu berichten. Außerdem tragen die Narreneltern am Schmutzigen Donnerstag während der „Fasentdaifi“ das „Fasentkind“, das immer auf einen lokalen Namen getauft wird.
Danach beginnt der Marsch durch die städtischen Ämter.

Maskenfiguren:
Die zentrale Figur der Althistorischen Narrenzunft ist der Spättlehansel. Belegt ist er seit Ende des 19. Jahrhunderts. So weiß man von einer Fastnachtsbeerdigung, an der neben „Schalksnarr“ und „Prinz Carneval“ auch zehn Hansele beteiligt waren. Ursprünglich trugen Kinder und Jugendliche das Hanselhäs mit in Farbe und Form unregelmäßigen Fleckle. Sie gingen unverlarvt, trugen höchstens abends eine Halb- oder Drahtgazélarve.
Seit 1960 gibt es die heutige Hanselgruppe mit ihren Holzmasken. Die große Glattlarve hat hochgezogene Augenbrauen, betonte Wangen, eine dicke Nase und einen fröhlichen Mund. Das heutige Spättlehäs ist mit dachziegelförmig abgerundeten Spättle oder Fleckle besetzt. Der Verlauf der Spättle ist reglementiert, ebenso wie die Farbenfolge: helle und dunkle Farbenreihen in Rot, Blau, Weiß, Grün, Gelb und Schwarz. Die Larvenhaube läuft spitz zu. Statt der bis 1960 üblichen Schweinsblase trägt der Hansel eine Holzrätsche zum Lärmmachen in der Hand.
Die bei der Gründung des „Narrenstaats am Kinzig-Angel“ 1844 ins Leben gerufene Ranzengarde gehört zu den ältesten Offenburger Fasnetsfiguren. Sie entstand als Verhöhnung des Militärs. Der Name „Ranzengarde“ ist von „Ranzen“ für einen dicken Bauch hergeleitet und schon 1844 schreibt ein „Kritikus“, „daß sie in mancher heißer Schlacht mit größter Tapferkeit den Magen und so den ganzen Leib bedacht“. Die Ranzengarde in ihrer heutigen Form besteht seit der Neugründung 1935. Stilistisch ist die Uniform der der Bürgerwehr aus der Zeit um 1850 angepasst. Sie besteht aus weißer Hose, blauem Rock und weißen Schulterriemen. Als Kopfbedeckung dient ein Tschako. Zur Ausrüstung gehören ebenfalls ein Holzsäbel sowie ein Holzgewehr.
1843 trat das erste von zwei Männern dargestellte Narreneltern-Paar auf. Heute stecken Mann und Frau hinter den als Veef und Andrees bekannten Figuren. Zu ihren Aufgaben gehört es, einmal bei der „Redoute“ am Sonntag vor dem Schmutzigen Donnerstag Originelles aus „Bohneburg“, wie Offenburg zur Fasentzeit heißt, zu berichten. Außerdem tragen die Narreneltern am Schmutzigen Donnerstag während der „Fasentdaifi“ das „Fasentkind“, das immer auf einen lokalen Namen getauft wird.
Bei dem anschließenden Marsch durch die städtischen Ämter, um das Fasentkind „registrieren“ zu lassen, sind auch die Alden zugegen. Die Mitwirkenden dieser Gruppe sind Frauen, die während der Fastnachtszeit durch die Lokale ziehen, um zu „schnurren“, also ihre Mitbürger närrisch aufzuziehen. Die Kleidung der Alden besteht aus Gewändern aus der Zeit um die Jahrhundertwende.
Offenburg besitzt auch einen Fanfarenzug. Diese Gruppe, die die närrischen Tage mit ihren Trommeln und Trompeten begleitet, steckt in Landsknechthäsern aus dem 16. Jahrhundert in den badischen Farben Gelb und Rot. Die Brust ziert der österreichische Doppeladler.
Zu den Einzelfiguren der Althistorischen Narrenzunft gehören der Fahnenschwinger in seinem prächtigen Lederwams, der Nachtwächter, der die Narren daran erinnert, dass es endlich „sowitt isch“ und der Bott, der für Ruhe und Ordnung zu sorgen hat.

Geschichte:
Das närrische Treiben in Offenburg lässt sich bereits sehr früh mit Schriftzeugnissen belegen. Aus dem Jahr 1483 ist eine große Herrenfastnacht bekannt. Eine Bürgerfastnacht lässt sich für 1726 schriftlich nachweisen. Ausführlichere Hinweise auf die Fastnacht in Offenburg sind seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts vorhanden. Obwohl es noch keine Vereinsordnung im heutigen Sinne gab, nannte sich die Narrencommission 1827 bereits „Narrenverein“. 17 Jahre später, so ist in Archiven nachzulesen, rief man in Offenburg einen „Narrenstaat am Kinzig-Angel“ ins Leben. Zu diesem „Staat“ gehörte neben dem „Komitée“ auch eine „Ranzengarde“. Im selben Jahr, also 1844, fand auch ein Umzug unter dem Motto statt: „Die Geburt des Hanswursts“. Der Name „Althistorische Narrenzunft“ existiert seit 1926.
Die Aufnahme der Althistorischen Narrenzunft in die VSAN fand im Jahr 1924 statt (Gründungszunft).

Hexenzunft

Nach dem „Hexenball“ am Schmutzigen Donnerstag und dem Verkauf des „Hexengemüses“ am Fasentsamstag, findet am Fasentdienstag der Höhepunkt der Hexenfasent statt: Kleine und große Narren rufen laut ihr „Gizig, gizig, gizig isch die Hex, wenn sie nit so gizig wär, gäb sie au ebbs her“ zu den Balkonen der Häuser hinauf. Von dort aus verteilen die Hexen ihren Hexenfraß an die jubelnde Menge. Den schaurigen Abschluss des Treibens bildet das Verbrennen der riesigen Strohhexe am Abend desselben Tages, der dann mit dem „Hexentanz“ und den waghalsigen Besensprüngen durch das Feuer endet.

Maskenfiguren
In der Schwäbisch-alemannischen Fastnacht ist die Offenburger Hexe die erste Hexenfigur mit Holzmaske. Besonders auffallend an der Lindenholzlarve sind die großen weißen Augäpfel im dunklen Hexengesicht. Das über ein Drahtgestell gehängte rote Kopftuch mit den weißen Punkten verstärkt das bedrohliche Aussehen. Unten aus dem Kopftuch hängen sechs lange geflochtene Strohzöpfe mit kleinen Messingschellen heraus. Das Hexenhäs besteht aus einem roten Rock, einer Schürze mit Spättlesaum, Ringelstrümpfen, Strohschuhen und langen weißen Unterhosen. Die Peter genannte Jacke ist in dunklen Farbtönen gehalten. Zur Ausstattung der Hexe gehört natürlich auch ein großer Reisigbesen. Unter dem Hexenhäs stecken ausschließlich Männer.
An der Spitze der Hexen steht der Hexenmeister, eine Teufelsfigur, deren Schreckmaske an Fegefeuergestalten erinnert: leicht schielende Augen, hörnergleich nach unten geringelte Ohren und eine breite Nase mit roten geblähten Nüstern. Die Holzlarve trägt mächtig geschwungene Hörner am oberen Rand sowie Spießhörner auf der Stirn. Aus dem Mund ragende Hauer und ein Kinnbart vervollständigen das grausige Bild dieser Maske. Bekleidet ist der Hexenmeister mit roter Zottelhose, rotem Obergewand, grünem Lederwams und braunem Gürtel. Larvenhaube, Halstuch, Handschuhe und Teufelsschwanz sind ebenfalls rot.
Früher waren die gleichfalls zur Hexenzunft gehörenden Büttel oder auch Sechser Stadtpolizisten, die mit dem Hexenfang beauftragt waren und mit ihren Bott-Schellen vor dem bösen Blick warnten. Heute müssen die Hexenanwärter dieses Häs zwei Jahre lang tragen, ehe die Zunft sie als echte Hexen aufnimmt. Das Häs des Büttels besteht aus roter Hose und knielanger blusenartiger Jacke, die ein breiter Ledergürtel zusammenhält. Über die Schultern hängt eine grüne Kapuze als Umhang, die am unteren Rand mit Glöckchen besetzt ist. Die hölzerne Halbmaske mit dem Schnurrbart macht den Büttel unkenntlich.
Für die weiblichen Mitglieder der Hexenzunft ließ man Ende der 50er Jahre den Spättlehansel wiederaufleben. Zwei Jahrzehnte zuvor war diese Fastnachtsfigur schon einmal aufgetreten, dann aber wieder in Vergessenheit geraten. Die ebenfalls aus Lindenholz gefertigte Larve zeigt ein fröhliches Gesicht. Das Blätzlehäs, an dem kleine Glöckchen angebracht sind, ist mit roten, gelben, grauen, grünen und schwarzen Ziegelspättle flächig besetzt. Eine rote Hahnenkammkappe bedeckt den Kopf. In der Hand hält der Spättlehansel eine Saubloder.
Desweiteren gehören die Altoffenburgerinnen, die mit spitzer Zunge „schnaigen“, also über andere herziehen, zur Hexenzunft. Die zunfteigene Musikkapelle, die Hexenfetzer, sorgen mit ihrer Narrenmusik für die richtige Stimmung.

Geschichte:
Der uralte Offenburger Fasnetruf: „Schelle, schelle Sechser, alli alti Hexe“ brachte zwei Offenburger 1933 auf die Idee, eine Hexenzunft ins Leben zu rufen. Ihren ersten großen öffentlichen Auftritt hatte die Gruppe beim Offenburger Narrentreffen im Jahr 1935. Aus dem Jahr 1947 ist bekannt, dass sich trotz des Verbots der Straßenfastnacht durch die französische Besatzungsmacht einige Hexen zusammentaten, um aus den Fenstern zweier Häuser ihren „Hexenfraß“ an die Menge zu verteilen: Würste, Wecken und Gutsle flogen durch die Luft.
Die Aufnahme der Offenburger Hexenzunft in die VSAN war im Jahr 1936.

Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter
www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch-
Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan
entnommen werden.

Referenzen

Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.