Fastnacht
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Beschreibung
Zu den Traditionsfiguren der Buchener Fastnacht zählen neben dem Huddelbätz auch "Härle und Fräle", der Strohbär und die Müller, wohl ein historischer Anklang an die zahlreichen Mühlen, die es in Buchen früher gab. Das Fastnachtskostüm des Huddelbätz mit seinen vielen bunten Flecken und kleinen Glöckchen, mit Spitzhut, weißer Halskrause und Rute, lässt sich bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts zurückverfolgen.
Bereits 1839 hatten die Huddelbätze an Fastnacht derart überhandgenommen, dass die Obrigkeit das Schützencorps zur Herstellung der Ordnung einsetzen wollte. Die Schützen lehnten dies mit der Begründung ab, dass "ihre Weiber solches an Fastnacht nicht zulassen".
Während "Härle und Fräle" zumeist maskiert und im Phantasiekostüm auftreten, wird der Strohbär traditionsgemäß ganz in Lang- oder Erbsstroh eingewickelt und trägt eine Bärenmaske (zeitweise, als Stroh nicht mehr aufzutreiben war, gewandete sich der Strohbär sogar in ein Teddyfell). Zusammen mit seinem Treiber zählt er zu den weitverbreiteten Fastnachtsfiguren.
Vor irgendeiner Wirtschaft sammeln sich eine große Anzahl von Masken, die in langer Reihe durch die Stadt und, ohne zu rasten, durch alle Wirtschaften zieht. Dies nannte man den "Gänsemarsch". (Max Walter)
Geschichte:
Die Buchener Fastnacht hat zweifellos eine sehr lange Tradition. Als ältester Beleg mag die Buchener Badstubenordnung des Jahres 1536 gelten, aus der hervorgeht, dass damals das Heischen von "Fastnacht dreifen", d. h. Fastnachtsküchle verboten wurde, was auf einen schon länger geübten Brauch schließen läßt.
Bis etwa 1900 gab es in Buchen noch den sogenannten "Krähwinkler", ein waagrechtes Rad, das auf einem mit Kufen versehenen Bock durch die Straßen gezogen wurde und sich ständig dabei drehte.
Auf dem Rad saß ein junger Bursche. Die Kinder, die das Rad zu ziehen hatten, sangen dabei folgende Verse:
"Immer langsam voran, daß der Buchener Landsturm nachkommen kann!"
Seit 1971 wird der Strohbär in Teddyfell gehüllt; ein Bärenkopf aus Pappe war schon früher beschafft worden. Wegen des Mähdrusches fällt kein langes Stroh mehr an, das sich zum Einbinden des Strohbärs eignen würde.
Um 1885 bestimmten die Masken "Hudlbätz" / "Hudlmajor" sowie "Härle" und "Fräle" das Bild, erstere mit Flickenkostüm, spitzem Hut, Papiermaske und einem Reisigbesen mit Fastenbrezeln, die an die Kinder verteilt wurden.
"Härle" und Fräle" trugen schlicht lächerlich altmodische Kleidungsstücke, wozu ab Ende des 19. Jh. auch die Tracht gehörte. In den 20er Jahren waren auch Phantasiekostüme verbreitet.
Referenzen
Max Walter: Die Fastnacht im badischen Frankenland. in: Mein Heimatland 1926, S. 4 ff.