Fastnacht

Randegg/Gottmadingen

Konstanz

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 01.03.2025 (Fastnachtssamstag)

Nächstes Jahr

06.01.2026 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 12.02.2026 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 17.02.2026 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Randegg/Gottmadingen

Kreis

Konstanz

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Ablauf:
Für den Narrenverein der Fidelia Unkenbrenner aus Randegg beginnen die närrischen Tage am 6. Januar, dem Dreikönigstag. In der Zeit vom Dreikönigstag bis zum Donnerstag vor Aschermittwoch gibt es lediglich vereinzelte, lokal begrenzte närrische Aktivitäten wie Narrentreffen und Saalveranstaltungen. An ihnen nehmen mehrere tausend Häs- und Maskenträgern teil.
Die großen Festtage der Fastnacht beginnen dann mit dem "Schmotzigen Dunschtig" frühmorgens mit dem Wecken durch Kapellen, der so genannten "Katzenmusik", oder durch Fanfarenzüge.
Die umherziehenden Kapellen begleiten die Narren, die zu Kindergärten und Schulen ziehen, worauf die Schüler vom Unterricht befreit und in die närrischen Tage entlassen werden (Schülerbefreiung). Das Rathaus wird ebenfalls "gestürmt" (Rathaussturm), der Bürgermeister seines Amtes enthoben und der Rathausschlüssel als Zeichen der Machtübernahme an die Narren übergeben (Schlüsselübergabe). Jetzt wird die Fasnet explizit ausgerufen (Fasnetausrufen).
Nachmittags findet traditionell das "Narrenbaumsetzen" oder "Narrenbaumstellen" durch die "Zimmermannsgilden" statt, nachdem der Narrenbaum, eine frisch geschlagene, bis zu 30 m hohe Tanne oder Fichte, in der Regel morgens eingeholt, entrindet, bis auf den Wipfel entastet und geschmückt worden ist. Er wird als Zeichen der Übernahme der Amtsgewalt durch die Narren angesehen und außerdem als "Stammbaum aller Narren" bezeichnet. Das Setzen eines Baumes ohne Wurzeln soll ferner die Sinnlosigkeit anzeigen. Am Abend vor dem Schmotzigen Dunschtig ziehen die "Hemdglonker" mit ihren weißen Nachthemden, Schlafhauben und Zipfelmützen, mit Laternen und Lärminstrumenten ausgerüstet, durch die Straßen (Hemdglonkerumzug).
Am Fastnachtssonntag findet der große "Narrensprung", der Fastnachtsumzug der Narrenzunft statt, oft auch unter Beteiligung zahlreicher Gastzünfte sowie sonstiger Vereine und Gruppierungen. Sie werden musikalisch begleitet von Musikkapellen, Spielmanns- und Fanfarenzügen, Schalmeienkapellen, "Lumpenkapellen" sowie "Guggenmusiken" nach Schweizer Vorbild, die für ihre schräge Musik mit teils jazzigen Rhythmen bekannt sind.
Jede Zunft hat ihren ganz eigenen Narrenmarsch, der die Narren beim Narrensprung begleitet und zu rhythmischem "Jucken" in vorgegebener, ritualisierter Schrittfolge veranlasst. Während die Narren den Umzug entlang jucken, ertönt der überregionale Ruf "Narri-Narro". Der Narr ruft "Narri", der Zuschauer antwortet "Narro".
Am Fastnachtsdienstag erleidet die Fastnacht am späten Abend den Flammentod, meist wird sie in Form einer Strohpuppe symbolisch verbrannt.

Maskenfiguren:
Die Zunft der Unkenbrenner besteht aus den "Unken" selbst und dem "Unkenbrenner". Die Maske der Unken versinnbildlicht einen Krötenkopf. Große, hervortretende Augen und ein riesiges Krötenmaul sind charakteristisch für diesen Maskentyp. Das Häs ist mit grünen, gelben und braunen Flecken gestaltet und mit kleinen Glöckchen versehen. Der Unkenbrenner tritt in einer Adelsrobe entsprechend der damaligen Zeit auf. Das Häs ist in den Farben rot, grün und gelb gehalten, welche an die Zeit des ortsansässigen Hochadels erinnern. Begleitet werden der Unkenbrenner und seine Unken an den Umzügen vom Narrenpolizist.

Geschichte:
Die Figur des Unkenbrenners geht auf eine Sage zurück: Auf Schloss Randegg lebte ein Ritter Namens Heinrich von Randegg, als ein Landstreicher nach Randegg kam und behauptete, er könne aus Blei, aus Unken und aus anderem Getier Gold brennen. Daraufhin nannte man den namenlosen Landstreicher nur noch den "Unkenbrenner". Da er sein Handwerk klug und geschickt betrieb, schenkten ihm bald alle Bewohner Randeggs bis nach Schaffhausen großes Vertrauen und Ehre. Als Gegenleistung verlangte der Landstreicher vom Schlossherren dessen Tochter zur Frau. Doch der Unkenbrenner wurde bald als Scharlatan entlarvt und in der Burg Hohenkrähen eingekerkert. Schon bald gelang dem Scharlatan die Flucht und er sucht Schutz im benachbarten Schaffhausen. Doch die wütenden Randegger fanden ihn und erschlugen ihn auf der Stelle. Die Unken wurden daraufhin freigelassen. Seine Frau wurde daraufhin nur noch die "Unkenbrennerin" genannt und fand, von Spott und Hohn vertrieben, Zuflucht in einem Kloster, wo sie später auch starb.

Referenzen

Herbert Berner (Hrsg.): Fasnet im Hegau und Linzgau. Konstanz 1982.