Fastnacht

Bad Cannstatt

Stuttgart

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

11.11.2024 (11.11 Martinstag/), 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag), 14.02.2024 (Aschermittwoch = Fastenbeginn), 06.01.2024 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht)

Nächstes Jahr

11.11.2025 (11.11 Martinstag/), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag), 05.03.2025 (Aschermittwoch = Fastenbeginn), 06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Bad Cannstatt

Kreis

Stuttgart

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Zur Cannstatter Fastnacht gehören: Das Fischerstechen auf dem Neckar, Brauchtumsprogramm am 1. Volksfestsonntag auf dem Podium vor der Fruchtsäule, Martinsgansessen am 11. November, das Maskenabstauben und Narrenbaummessen der Felben am 6. Januar, Schmotziger Donnerstag mit Narrenbaumsetzen, Hemdglonkerumzug, Brunnengeist, Felbentanz, Kübelesrennen und Weiberfasnet, Großer Küblerball und Kehrausball, Fasnetsdienstag mit Sitzung im "kleinen Rathaus", Rathaussturm mit Festspiel von Albert Hofele und Rohrtrunk sowie Geizigrufen. Die Küblerwäsche um 24 Uhr beim Kehrausball und das Volksforellenessen am Aschermittwoch beenden die hohen Tage.

Maskenfiguren:
Die erwachsenen Akteure der Cannstatter Fastnacht traten früher in Bauernkleidern auf. Diese Tradition wurde mit der Küblertracht aufgegriffen, wie sie heute hauptsächlich vom Küblerrat getragen wird. Die stilisierte Bauerntracht besteht aus einer langen schwarzen Hose, einer scharlachroten Weste und einem schwarzen Kittel. Weste und Kittel sind mit silbernen Talerknöpfen besetzt. Der Küblerhut ist mit einer langen Fasanenfeder geschmückt.
Hauptfigur ist die Felbe oder der Felbenkopf mit bemalter Holzmaske. Dabei handelt es sich um eine Lindenholzmaske, die den Kopf einer Weide darstellt. Zum Kopfputz gehört eine Maskenhaube, besetzt mit Blätzle in Form von Weidenblättern und mit einem Weidenzopf. Zum Häs gehören gleichfalls Blätzle, solche aus Filz in Rot, Braun, Grün und Orange. Die Felbe trägt braune Handschuhe und schwarzes Schuhwerk, in der Hand hält sie eine braun lasierte Weinbergrätsche. Auf dem Rücken des Häses befindet sich ein rotes Cannstatter Wappen mit silberner Kanne.
Zum Schmunzeln ist die Entstehungsgeschichte der Felbe: Es war im Jahr 1848, das Neckarufer war in Morgennebel gehüllt, als die Cannstatter Bürgerwehr dort im Nebel in Reih und Glied aufmarschierte Franzosen ausmachte. Solange bis die aufgehende Sonne dem Spuk ein Ende bereitete, die Bürgerwehr hatte keine Franzosen gesehen, sondern Besenweiden (Felben), die man irrtümlich für feindliche Soldaten gehalten hatte.
Gleichfalls auf einer Ortsbegebenheit basieren die Mondlöscher und die Monde. Beim Heimgang entdeckten einige Zechbrüder den "in Flammen stehenden Kirchturm", rasch alarmierten sie die Feuerwehr. Als diese jedoch anrückte, brannte der Kirchturm keineswegs, vielmehr hatten die Zecher den durch die Fensterscheiben scheinenden Mond als Feuer gemeldet. Seither gibt es in Cannstatt die "Mondlöscher", die bei Umzügen in ihren alten Feuerwehruniformen und mit ihrer Konfettikanone für viel Spaß sorgen. Der Mond, 1991 neu geschaffen, lockert das grün-rote Bild der Felben mit seinem blauen Leinenhäs mit goldenen Sternapplikationen und dem roten Besatz zusätzlich auf. Die Maske des Mondes birgt zwei Gesichter in sich, von vorne ist ein Vollmond, von der Seite ein Halbmond zu erkennen.
Der Brunnengeist ist eine Einzelfigur im schilfgrünen Gewand mit Schilf- und Fischapplikationen. Die im barocken Stil geschnitzte Holzmaske ist von einer Perücke aus Hanf umgeben. Der Brunnengeist bezieht sich auf das Mineralwasservorkommen in Cannstatt, dem zweitgrößten in Europa. In seiner Begleitung befindet sich die Felbenmutter, die den Narrensamen um sich schart.
Für die Musik zur Fasnet sorgen der Spielmanns- und Fanfarenzug sowie die Kübelesmarkt-Musikanten.

Geschichte:
Im protestantischen Württemberg hatte es die Narretei bekanntlich schwer, dennoch konnte sich in Bad Cannstatt schon früh die Fastnacht durchsetzen. Bereits im Februar 1853 gab es den ersten nachweisbaren Narrenumzug, obwohl das "Mommen und in Butzenkleidern gehen bey Straff des Thurms oder des Narrenhäusleins" seit altersher untersagt war. Wie man Fastnacht feierte, ist im "Amts- und Intelligenzblatt" am 23. Februar 1853 ausführlich beschrieben. Aus dem Beitrag geht hervor, dass es sich bei der Cannstatter Fastnacht um ein älteres Brauchtum handeln muss.
Auswirkungen auf die Fastnacht hatte auch das 1818 begründete "Cannstatter Volksfest". An diese Veranstaltung knüpfte auf Initiative des bekannten Volksschauspielers Albert Hofele im Jahr 1924 der "Kübelesmarkt" an.
Die Aufnahme der Narrenzunft Kübelesmarkt in die VSAN fand im Jahre 1955 statt.
Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.