Fastnacht

Donaueschingen

Schwarzwald-Baar

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag)

Nächstes Jahr

02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

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0

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N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Donaueschingen

Kreis

Schwarzwald-Baar

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Ihren Auftakt nimmt die Donaueschinger Fasnet am "Schmutzige Dunnschtig" mit Erscheinen des Narrenblattes und der Eröffnung durch den Narrenvater am Hanselbrunnen. Im Umzug geht es nun zur Villa Dolly, wo der Fürst zu Fürstenberg an die Kinder "Gutsele" verteilt. Hansel und Gretele ziehen mit den Kindern von Geschäft zu Geschäft, man pflegt die alte Tradition des "Heischens".
Der Fasnetsunntig steht im Zeichen des großen Umzuges mit einem historischen und einem närrischen Teil. Am Fasnetzieschtig ist Kinderfasnet angesagt und mit Wehklagen verbrennt man am Aschermittwoch beim Hanselbrunnen die Fasnet. Laut erklingt dabei der Ruf des Narrenvaters: "Freut euch von frih bis spot, daß es wieder de gege got."

Maskenfiguren:
Das heutige Aussehen des Zunfthansels, der zu den Baaremer Weißnarren zählt, fand in den 1950er Jahren seine endgültige Ausformung: Das weiße Leinengewand (Kappe, Kittel und Hose) ist mit typischen Narrenfiguren und Symbolen bemalt. Der Hansel trägt zu seinem Häs eine sehr feine Rokoko-Larve aus Lindenholz, eine sogenannte Glattlarve. Die lokale Note geben der Larve das Kavaliersbärtchen, das Schönheitstüpferchen sowie ein mit Blumen, Früchten, Federn und Bändern liebevoll gestalteter "Putz", der als Einrahmung fungiert. An der Kappe findet sich der Fuchsschwanz, ebenso trägt der Hansel in seinen weiß behandschuhten Händen einen bunten Schirm und ist mit "Hanseltüchern" ausgestattet. Um die Schultern liegen zwei Schellenriemen mit je elf bronzenen Schellen. Im weißen Weidenkorb finden sich "Gutsele" und Orangen für die Kinder. Zum Strählen vertauscht der Hansele seinen bunten Schirm mit der Pritsche, die er auf die Schulter des zu Strählenden legt.
Das Donaueschinger Gretle trägt die Donaueschinger Tracht des 19. Jahrhunderts. Den Kopf schmückt die Backenhaube mit dem bestickten Kappenblätz und ihren bis zum Rocksaum reichenden Bändern. Über der weißen Bluse mit weit gefaßten Ärmeln findet sich das Mieder aus schwarzem Samt, mit Blumen und Ranken aus Silberfaden bestickt. Das Goller, meist aus weinrotem Samt und Gollerbändel, bildet den graziösen Abschluss über dem Mieder an Schulter und Hals. Der lange schwarze Hippenrock mit Samtbesatz und roter Litze reicht bis zu den Knöcheln. Zur Tracht gehören weiterhin die Schürze aus Schillerseide, die schwarzen Halbschuhe, die weißen "Handele" und ein reich bestickter Gürtel.
Der Narrenvater gilt als "Vater aller Narren" und hatte bis nach dem Zweiten Weltkrieg keinerlei Häsvorschriften zu beachten. Die Wahl des Narrenvaters ist eine eigene Zeremonie, denn die Kandidaten stecken in zugebundenen Säcken, die Narrenräte schlagen mit einem Stock auf den Sack, in dem sie ihren Kandidaten wähnen. Wer die meisten Schläge bekommt, ist der neue Narrenvater. Dieser trägt einen roten Zylinder mit Fuchsschwanz, weiter eine schwarze Hose, ein weißes Hemd mit roter Fliege, eine rote Weste und den grünen Frack sowie einen mit Pelz besetzten Umhang.
Seine Kleidung ist dem Narrenrat angepasst, der aus elf verheirateten Männern mit dem Zunftmeister an der Spitze besteht. Das Häs des Narrenrates: schwarze Bundhose mit weißen Kniestrümpfen und schwarzen Halbschuhen, rote Weste, weißer breiter Kragen mit schwarzem Binder und dazu ein grüner Gehrock mit rotem Revers und rotem Umschlag an den Ärmeln. Auf dem Kopf trägt er einen schwarzen breitrandigen, auf einer Seite hoch geklappten Hut mit dem Stadtwappen, daran findet sich der übliche Fuchsschwanz. Als Zeichen des Narrenrechts fungiert der schwarze Stock mit gelbem Knauf. Zum Narrenrat zählt auch der Oberpolizei, der mit Schelle, Laterne und Säbel in seiner originellen Uniform für Recht und Ordnung sorgt.

Geschichte:
Hansel und Gretle sind die Hauptfiguren der Fastnacht der Fürstenstadt, einer Fastnacht mit langer Tradition. In einer Urkunde findet sich die Fastnacht als "altun Vasnaht" und "Manne Vasnaht" 1357 erstmals erwähnt. Die Narrenzunft hat ihre Wurzeln im Jahre 1834, die heutige Zunft besteht seit 1853 ohne Unterbrechung.
Hansele und Gretele lassen sich bis ins Jahr 1783 zurückverfolgen. Damals wurde das "Hans-und-Gretle-Spiel" von der Fürstlich Fürstenbergischen Regierung verboten, und die Fürstenberger machten die beiden Fastnachtsgestalten somit "aktenkundig".
Die Aufnahme der Narrenzunft Frohsinn in die VSAN war im Jahr 1924 (Gründungszunft).

Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.

Referenzen

Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.