Fastnacht
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jährlich
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Beschreibung
Aufstellen des Narrenbaumes, Zunftabende am Fasnetsamstag und -sonntag sowie der Umzug am Fasnetmentig gehören in Geisingen zum alljährlichen Brauch an den "hohen Tagen".
Maskenfiguren:
Der Hansel, ein Weißnarr, waltet seit jeher seines "hohen Amtes zur Freude der Kinder", d.h. er verteilt Äpfel, Nüsse oder Birnen und Backwerk. Zeitweise war die Figur des Hansels aus der Fasnet verschwunden, erschien aber im Jahre 1935 wieder. Das neue Hanselkostüm, 1951 nach alten Vorlagen neu gestaltet, ist aus Leinenstoff gefertigt. Die Hosenbeine sind vorne mit den Geisinger Wappentieren Adler und Löwe bemalt. Die Jacke zeigt auf der Vorderseite einen Storch, die Ärmel die Köpfe von Ochs und Esel. Als Symbol des Frühlings ist auf dem Rücken eine Sonne zu sehen. Zusätzlich sind Jacke und Maskenhaube mit herzförmigen Ornamenten und stilisierten Abbildungen der heimischen Orchideenarten Türkenbund und Frauenschuh verziert. Die Holzmaske zeigt ein freundliches, geschlechtsloses Gesicht, umrahmt von herabhängenden Bändern in den Stadtfarben Gelb und Rot. Auch der für den Weißnarren typische Fuchsschwanz an der Haube fehlt nicht. Über den Schultern trägt der Hansel zwei gekreuzten Riemen mit kupfernen Glocken. In seiner linken Hand ist ein Büschel aus Haferstroh zu finden, seine rechte hält die Hand vom Gretle, der Begleiterin. Das Gretle trägt die alte Baaremer Tracht mit aufwendiger Gold, Silber- oder Perlenstickerei.
Die Holzlarve der Hexe zeigt ein Gesicht mit furchterregenden Augen und krummer Nase. Das Hexenkostüm besteht aus rotem Rock und karierter Bluse. Hinter den dicken flachsblonden Zöpfen sitzt ein getupftes Kopftuch. Die Füße stecken in gestreiften Strickstrümpfen. Obligatorisch sind Strohschuhe und knorriger Besenstock.
Zur Geisinger Fasnet gehört auch die Einzelfigur des Schäfers, der bei Umzügen den Narrensamen anführt, der Narrenbüttel, der die Fasnet ausruft und den Narren den Weg freimacht, sowie die Narrenkapelle.
Geschichte:
Die Fasnet im fürstenbergischen Städtchen Geisingen ist erstmals in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch einen Aktenvermerk zur Genehmigung eines Fastnachtsspiels belegt. Damals war die Erlaubnis zu einem solchen Spiel keineswegs selbstverständlich, hatten die Obrigen zur Zeit der Aufklärung doch wenig Sinn für das Maskenlaufen und das "onangenehme Lärmen". 1858 setzten sich einige Geisinger Bürger im Ortsteil "Grüner Winkel" zusammen und gründeten die Narrenzunft Grünwinkel 1858. Die Bürger wählten einen Narrenrat mit Narrenvater als Zunftmeister, einen Schriftführer, Narrenpolizei, etc.. Die Narrenfahne, die noch heute bei Umzügen dabei ist, stammt aus dem Gründungsjahr.
Die Hauptfigur der Geisinger Fasnet, der Hansel, ist 1872 bezeugt, was jedoch nichts über das wahre Alter dieser Figur oder der Fastnacht in Geisingen aussagt. Seit 1950 gibt es eine Hexengruppe, deren Ursprünge im Dunkeln liegen.
Die Aufnahme der Narrenzunft Grünwinkel in die VSAN war im Jahr 1955.
Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.
Referenzen
Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.

