Fastnacht/Masopust

Doudleby

Ceské Budejovice

Jihoceský kraj

Ceská republika - Czech Republic

Dieses Jahr

11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi) - 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Nächstes Jahr

02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi) - 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

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Geografie

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Ort

Doudleby

Kreis

Ceské Budejovice

Region

Jihoceský kraj

Staat

Ceská republika - Czech Republic

Beschreibung

Ablauf:

Der Faschingsumzug (genannt „koleda“) wird in Doudleby vom Folklore-Ensemble Doudleban veranstaltet.

Am Sonntag vor dem Aschermittwoch ziehen zwei Männergruppen durch die Gemeinde. Eine Gruppe (die sog. „Rosen-Koleda“) wird von jungen, ledigen Männern gebildet. Es handelt sich um folgende Maskentypen: „matka“ („Mutter“), „hejtman“ („Hauptmann“), „rychtář“ („Schultheiß“), zwei „konšel“ („Schöffen“), drei „tancmajstr“ („Tanzmeister“), „žitnej“ („Roggenmann“), „pšeničnej“ („Weizenmann“), „ovesnej“ („Hafermann“) und „moučnej“ („Mehlmann“) – insgesamt zwölf Teilnehmer. Die andere Gruppe (sog. „Stroh-Koleda“) wird von verheirateten Männern gebildet, die mit Stroh geschmückte Feuerwehranzüge tragen.

Diese zwei Gruppen werden von anderen Maskierten begleitet, die soziale, ethnische, berufliche und religiöse Gruppen stereotypisch darstellen. Darunter der jüdische Glauben, Sinti/Roma, Nonnen,  Bäckern, Fotografen,  Politikern usw.

Der Umzug beginnt um neun Uhr vor dem Gasthaus und Kulturhaus, er erhält die Bewilligung vom Bürgermeister. Dann ziehen die Maskierten durch die Gemeinde, vor der Kirche werden sie vom Pfarrer gesegnet. Am Nachmittag treffen sich beide Gruppen von Maskierten. Am Abend wird der Umzug mit einem Ball im Gasthaus beendet.

Die Rollen der einzelnen Teilnehmer am Umzug sind genau festgelegt. Die „Mutter“ trägt einen Anzug mit farbigen Fransen und mit kleinen Glocken, in der Hand hat sie eine Sichel, mit der sie die Richtung des Umzuges und die Richtung der getanzten Kreise anzeigt. Auf dem Kopf trägt sie einen spitzen Hut, das Gesicht wird von einem Schleier bedeckt. „Hauptmann“ und „Schultheiß“ tragen einen Anzug, sie haben über die linke Schulter eine weiß-rote Schärpe gelegt, was ihre höhere Position im Umzug symbolisieren soll. Die anderen – „Schöffen“ und „Tanzmeister“ – tragen die Schärpe um die Taille gebunden. Der „Hauptmann“ des Umzuges hat eine Hellebarde, auf die er den Speck spießt, den er während des Umzuges bekommt. Der „Schultheiß“ trägt das sog. „právo“ („Recht“) in der Hand, einen Stab, der einen hohlen Hangriff besitzt. Im Handgriff befindet sich die Bewilligung des Umzuges – eigentlich ein Strohhalmbündel, das mit roten Schleifen gebunden ist. Der „Erste Schöffe“ trägt ein Gewehr, mit dem er den anderen Teilnehmern Bescheid gibt, dass die Durchführung des Umzuges vom Bürgermeister genehmigt worden ist. Der „Erste Tanzmeister“ hat auf dem linken Arm einen Kranz aus Myrte, der die Dornkrone Jesu Christi symbolisiert, er hat einen Stab in der Hand. Der „Mehlmann“ trägt einen weißen Anzug, auf dem Kopf hat er einen weißen Hut mit weißen Fransen, auf dem Rücken hat er eine kleine Puppe, die die Jungfrau Maria symbolisiert, und eine Uhr, die drei Uhr anzeigt, die Zeit, zu der Christus gekreuzigt wurde. In der Hand hat er eine große Tasche für Geschenke und eine Axt aus Holz, in der anderen Hand eine Schaufel zum Brotschieben.

Das wichtigste Symbol der Teilnehmer sind hohe Hüte, die mit 365 Krepppapierrosen geschmückt sind – die Zahl symbolisiert die Tage eines Jahres. Die Hüte enden mit fünf roten Krepppapierrosen, die als die fünf Wunden Christi gedeutet werden. Diese fünf Krepppapierrosen werden noch von Wacholderzweigen (Symbol der Dornenkrone Christi) umwickelt.

Der Umzug wird von Blasmusik begleitet, die den ganzen Tag ein Tanzlied spielt, und zwar „Červená růžičko“ („Rote Röslein“). Nachdem die Umzugsteilnehmer die Bewilligung erhalten haben, ziehen sie durch die Stadt; der Umzug wird von der „Mutter“ geleitet, und vor jedem Haus tanzen sie den „kolečko“ („Kreis“) – sie bilden einen Kreis und singen dazu. Vor der Kirche tanzen sie auch für den Pfarrer und dann einen „stillen Kreis“ (ohne Musik) für die gestorbenen Teilnehmer (ebenso „still“ wird auch in den Häusern getanzt, in denen im letzten Jahr jemand gestorben ist). Den Befehl zum Tanzen gibt der „Hauptmann“, für das Tanzen bekommen die Maskierten Geld oder Krapfen, die der „Mehlmann“ sammelt.

Die sog. „Rosen-koleda“ wird von der „Stroh-koleda“ kontrolliert. Die Mitglieder der Stroh-koleda können Fragen stellen, die die Symbolik der Masken betreffen.

Am Abend findet im Kulturhaus ein Ball statt. Auch da wird der „kolečko“ getanzt. Als Erste tanzt die Wirtin mit dem „Tanzmeister“, dann werden alle Frauen und Mädchen im Saal um einen Tanz gebeten. Für jeden Tanz wird Geld gesammelt. Das Geld wird auf einen Teller gelegt, der von der „Mutter“ und dem „Schultheiß“ aufbewahrt wird. Die Frauen versuchen den Teller zu stehlen. Falls sie erfolgreich sind, müssen die Maskierten den Teller abkaufen, meistens mit einer Flasche Alkohol.

Geschichte:

Der Faschingsumzug in Doudleby wurde 1927 erneuert. Zur größeren Entwicklung kam es erst nach dem Zweiten Weltkrieg, seitdem wurde die Tradition nicht unterbrochen.