Geldbeutelwaschen im Fischbrunnen

München

München

Bayern

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

14.02.2024 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)

Nächstes Jahr

05.03.2025 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
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Geografie

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Ort

München

Kreis

München

Region

Bayern

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Ablauf: Alljährlich am späten Vormittag des Aschermittwochs, gegen 11 Uhr, belagert eine große Menschenmenge den Fischbrunnen auf dem Münchner Marienplatz. Vor dieser Kulisse wäscht der Oberbürgermeister persönlich den Stadtsäckel, der die Stadtkasse symbolisiert, im Wasser des Brunnens aus. Doch nicht nur das Stadtoberhaupt, sondern auch die ihm beigeordneten Bürgermeister, der Stadtkämmerer, einige Stadträte und viele Münchner tauchen ihre Geldbeutel in das Brunnenwasser und schwenken sie darin. Mit dieser Reinigungsaktion verbindet sich nach dem Bekunden der Beteiligten die Hoffnung auf eine wundersame Geldvermehrung nach der Fastnacht - bei den städtischen Kassen ebenso wie in den privaten Portemonnaies.
Zur Unterstützung der Geldbeutelwäscher und zur Verköstigung der wartenden Zuschauer steht ein "Durstlöschzug" bereit, aus dem eine Münchner Brauerei etwa tausend Liter Freibier ausschenkt.

Geschichte: Das Geldbeutelwaschen am Aschermittwoch in München ist eine moderne Transformation eines älteren Brunnenbrauchs, der in München erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt wurde. Und zwar knüpft das heutige Spektakel an das einstige Brunnenspringen der Münchner Metzgerlehrlinge an, in dessen Verlauf die Metzgerlehrlinge vom Lehrlingsdasein "losgesprochen" und in den Gesellenstand aufgenommen wurden. (siehe Metzgersprung in München)
Nachdem der Metzgersprung im 19. Jahrhundert eingeschlafen war, wurden gewissermaßen als Ersatz im Fischbrunnen am Aschermittwoch Geldbeutel gewaschen. Träger dieses neuen Brauchs waren hauptsächlich Münchner Dienstboten, die auf diese Weise zeigten, wie radikal die Fastnachtsvergnügungen ihrer Geldbörse zugesetzt hatten. Nachdem auch das Geldbeutelwaschen zusammengebrochen war, wurde es Anfang der 1970er Jahre neu belebt, und zwar durch dieselbe Brauerei, die bis heute mit ihrem werbewirksamen Freibierausschank zur Popularität dieses Brauches beiträgt.
Der komische Ritus des Geldbeutelwaschens am Ende der Fastnacht ist vor allem im schwäbisch-alemannischen Raum verbreitet.