Gregoribrauch / Gregoridegen
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
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Region
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Beschreibung
Die ärmeren Kinder zogen mit einem hölzernen "Gregoridegen" herum, der mit einem Seidenband umwickelt und mit Sträußen verziert war. Beim Eintritt in die Stube sprach der Degenführer:
"Hit isch Gregoristag,
Genn mer, wa's Haus vermag,
Brot, Speck, Schmalz, Geld zu 'nere Moß Wi,
Daß mer kennet lustig si dabi."
Die in Mittel- und Süddeutschland beliebte Feier des Gregoritages am 12. März, dem Tag Gregors des Großen, des Schutzpatrons der mittelalterlichen Schule, war schon um 1900 im Aussterben begriffen. Die Feier war eine Art Frühlingsfeier, die von Kindern in die Schule hineingetragen worden war. In Bayern wurde die "Gregory", ein Umzug mit einem zum Schulbischof gewählten Knaben, vom Kurfürst Max III. abgeschafft. Im Süden und Osten des badischen Landes war der Tag am beliebtesten. In den protestantischen Landen der Markgrafschaft Baden-Durlach kam das Fest wahrscheinlich schon früher ab, blieb aber anderswo noch im vorigen Jahrhundert, wo eine Sommerschule nicht bestand und die Winterschule zwischen Fastnacht und Ostern geschlossen wurde, als eine Schulschlußfeier bestehen.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben, Straßburg 1900, S. 110 f.