Jízda Králů / Königsritt

Skoronice

Hodonín

Jihomoravský kraj

Ceská republika - Czech Republic

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

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Geografie

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Ort

Skoronice

Kreis

Hodonín

Region

Jihomoravský kraj

Staat

Ceská republika - Czech Republic

Beschreibung


Ablauf:

Der Königsritt beginnt am Sonntagmorgen. Zuerst bittet der Fähnrich beim Bürgermeister um Bewilligung des Umrittes. Die Hauptpersonen des Königsrittes sind der König und seine Adjutanten/Pagen, Fähnriche, Ausrufer und Eintreiber. Der König, ein 10-12 Jahre alter Junge, reitet auf einem Schimmel in der Mitte der Gruppe. Er trägt Frauentracht.

Alle Teilnehmer des Königsrittes tragen Tracht, sie fahren durch das Dorf, halten vor jedem Haus und die Jungen rezitieren witzige Sprüche, mit denen sie den König feiern und um Geschenke für ihn bitten.

Die Pferde sind mit Papier-Rosen und Bändern geschmückt. Die Herstellung des Schmucks ist den Mädchen und Frauen vorbehalten.

Geschichte:
Im ländlichen Festkalender nahmen die Pfingstfeiertage einen wichtigen Platz ein. Zu dieser Zeit erfolgten in den böhmischen und mährischen Regionen zeremonielle Umzüge von Pfingstköniginnen und Umgänge und Ritte von Pfingstkönigen samt ihrem Gefolge. Sie wurden unterschiedlich bezeichnet (Königsritt, Königssuche, Königsgang, Königsspiel u. a.), hatten eine Reihe gemeinsamer Merkmale und besaßen auch regionale Besonderheiten. Manchmal trugen sie den Charakter einer verbindlichen populären Zeremonie, manchmal die Form eines Spiels. Stets gehörten sie zu den allgemein anerkannten Festen, an denen sich die ganze Gemeinde beteiligte.
Zentralfigur der zeremoniellen Pfingstumzüge und -ritte ist der König. Seine Wahl verlief in Form eines Wettbewerbs, einer Abstimmung oder einer Auslosung. Der Pfingstkönig ist manchmal mit grünen belaubten Zweigen bekleidet, ein andermal wiederum trägt er ein Theaterkostüm oder Frauenkleider. Manchmal provoziert er durch seine Redseligkeit, ein andermal wiederum darf er nicht sprechen. Manchmal wird um ihn ein Kampf ausgefochten, ein andermal wiederum wird er abgeurteilt, geköpft oder ertränkt.
Das Rätsel des Pfingstkönigs ist so unklar wie der Ursprung der Pfingstfeiertage. Einige Autoren machen auf die Beziehung zu den römischen Saturnalien aufmerksam. Ein direkter Zusammenhang, eine Kontinuität, lässt sich nicht nachweisen. In den Königsspielen in Südböhmen haben sich Reminiszenzen der mittelalterlichen Narrenfeiertage erhalten, und zwar in der theatralischen Kleidung, im Maskieren und in der Handlungsweise des Königs und seines Gefolges, in der Zusammensetzung der Teilnehmer, in den Possenstücken des Königs während des Umzugs. Die Elemente der Narrenfeste fanden bei den Königsspielen eine Verknüpfung mit den Prinzipien des mittelalterlichen Theaters. Der Brauch wird auch als Initiationsritual der jungen Männer interpretiert.
Nur noch in einigen Dörfern des südöstlichen und mittleren Mähren, in den ethnographischen Gebieten der mährischen Slowakei und der Haná/Hanna, erhielt sich das prunkvolle Volksfest, verbunden mit dem Ritt auf geschmückten Pferden. Es ist eine direkte Fortsetzung des althergebrachten Pfingstbrauches, der in früheren Zeiten auch in einer Reihe europäischer Länder bekannt war. Die Archivalien bezeugen seine Existenz bereits im Mittelalter. Über den Ursprung des Brauches des Königsrittes bestehen unter Wissenschaftlern noch bis heute Meinungsverschiedenheiten. Dieser Pfingstbrauch des Königsrittes hatte in Böhmen, Mähren und in Schlesien seinen traditionell festen Platz am Pfingstmontag.
Der Brauch ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Böhmen und in Schlesien erloschen. Er hat sich nur in einigen Dörfern in Südmähren und Mittelmähren erhalten. Er hat heute in diesen Dörfern die Form eines Folklore-Festes.

Der älteste Beleg für den Königsritt in Skoronice ist ein Photo aus den 1890er Jahren. Die Tradition wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts unterbrochen, erneuert wurde sie 1943. Die folgenden Königsritte wurden in Skoronice zu verschiedenen Anlässen (z.B. beim Zusammentreffen der Landsmänner) in den Jahren 1944, 1947, 1955, 1958, 1966 und 1977 veranstaltet. Der Umritt findet unregelmäßig statt. Die Reiter nehmen auch am Königsritt im Rahmen des Folklore-Festivals Slovácký rok in Kyjov teil.

Das Fest wurden 2011 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit (Intangible Cultural Heritage of Humanity) aufgenommen.

Referenzen

https://ich.unesco.org/en/RL/ride-of-the-kings-in-the-south-east-of-the-czech-republic-00564