Lazarus Strohmanus
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Festausübung
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Die Vorbereitungen für den Brauch „Lazarus Strohmanus“ beginnen am Sonntag nach dem Dreikönigsfest. An diesem Tage treffen sich die Lazarusbrüder in einem Keller der Stadt um dort die Lazarus-Puppe aus Stroh, Lumpen und Stricken zu fertigen. Hierbei wird darauf geachtet, dass der Lazarus den Mitgliedern der Gesellschaft so ähnlich wie möglich sieht. Dies wird mit Hilfe einer Maske, eines Haarschopfes, des Gesellschaftsanzuges und der typischen weiß-rot-grün-gelben, fetzenartigen Rundkappe erreicht.
Schlussendlich erhält die Puppe eine Taufe und nimmt von nun an an den Gesellschaftssitzungen bis zum Fasnachtdienstag teil.
Am Fasnachtsdienstag selbst trifft sich die Gesellschaft mit der Musikkapelle für den Umzug in der Stadt. Der Zug der Lazarusbrüder besteht aus Besenträgern, einer Tuchgruppe, einem Pfeifer- und Trommelkorps, der Musikkapelle, einem Fahnenträger und seinen Begleitern, dem Präsidenten, dem Zugführer, dem Lazarus- Träger und den übrigen Funktionären.
Zu Beginn des Umzuges wird das sogenannte „Nationalliedchen“ gesungen worauf der Lazarus „gepreckt“ (geprellt) d. h. hochgeworfen wird. Diese Prozedur läuft stets nach dem selben Muster ab. Zuerst spielt die Musikkapelle einen Marsch. Darauf gelangt die Tuchgruppe tanzend zu der Stelle an dem das Aufwerfen durchgeführt werden soll. Der Lazarus wird auf ein Tuch gelegt und das „Nationalliedchen“ wird erneut angestimmt. Zur Musik erfolgt ein Rundtanz der Besenträger und der Tuchgruppe um Lazarus herum. Danach wird die Puppe mit Hilfe des Tuches drei mal in die Luft geworfen. Nach einem Walzer des Mannträgers mit dem Lazarus setzt sich der Zug wieder in Bewegung.
Wird der Lazarus vor dem Haus eines bestimmten Bürgers geprellt, beschenkt dieser die Lazarusbrüder mit Geld, Schnaps und Zigarren.
Mittags wird die Puppe vor dem Rathaus aufgestellt und bewacht.
Am Nachmittag erfolgt der zweite Teil des Umzuges. Wenn die Dunkelheit einbricht wird der Lazarus entkleidet und heulend und klagend zur Ruhrbrücke getragen von wo aus er mit dem Abschiedsgruß „Aufwiedersehen im nächsten Jahr“ und einem Feuerwerk in die Ruhr gestürzt wird.
Die Lazarusbrüder beenden den Fasnachtsdienstag mit einem Ball der mit Anbruch des Aschermittwochs endet. Am Aschermittwoch treffen sich die Lazarusbrüder zum letzten mal zum traditionellen Fischessen. Denn mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen und es darf nun bis Ostern kein Fleisch mehr gegessen werden.
Geschichte:
Das jüliche Lazarus- Prellen (1700 ins Leben gerufen) bezieht sich auf einen volkstümlichen Strafbrauch, der bereits in der Antike belegt ist. Das Prellen kann in verschiedenen Formen durchgeführt werden:
-Kempten Allgäu: Prellen eines Lehrjungen auf einer Kuhhaut am Aschermittwoch
-Jagdbrauch: Prellen eines Fuchses auf einer Decke bis dieser tot ist




