Lichterbrennen
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Auf der Leutkircher Haid im Wurzachischen fand die Sitte statt, daß am Lichtmeßabend Nachbarn und Verwandte einander besuchten. Die Mutter des Hauses, wo man gerade zusammenkam, gemäß der Verabredung, war zugleich auch die Gastgeberin an diesem Abend. Sie hatte schon so viele Lichtlein gegossen als Leute zusammenkamen. Waren alle da, so zündete man die der Reihe nach aneinander gesteckten Lichtlein an. Alle Lichtlein mußten gleich groß sein. Man kniete nieder und betete laut einen Psalter. Jedes wußte sein Licht, welches ihm vorher zugeteilt worden war. Man sah nun mit Spannung den flackernden Lichtlein zu. Wessen Licht am längsten brannte, der lebte lange; wessen Licht bald abbrannte, dem war nicht mehr viel Lebenszeit vergönnt. Leute aus dieser Gegend haben einen festen Glauben daran und lassen sich''s nicht nehmen: es sei noch allemal richtig so gewesen. Auch aus Weilheim (Tuttlingen) ist dieser Brauch bekannt. Dort befestigen auf einem Brettchen mehrere Lichtlein und beten herumkniend einen Rosenkranz. Jedes hat sein Lichtlein. Wessen Licht zuerst ausgeht, der muß zuerst sterben.
Referenzen
Anton Birlinger: Volkstümliches aus Schwaben. Sitten und Gebräuche. Freiburg. S. 65 f.