Májusfaállítás/ Maibaum
Beschreibung
In Máriakálnok wurden vor dem Zweiten Weltkrieg am 1. Mai immer zwei Maibäume aufgestellt, je einer vor den zwei Gasthäusern des hauptsächlich von Deutschen bewohnten Dorfes. Die Stammgäste des "oberen" und "unteren" Wirtshauses rekrutierten sich aus unterschiedlichen Kreisen: Während das obere Wirtshaus eher den Handwerkern gehörte, besuchten das untere die Bauern. Getrennt und miteinander wetteifernd suchten die zwei Burschengruppen je nach den schönsten und möglichst längsten Pappeln des umliegenden Waldes. Diese wurden am 30. April gefällt und mit Pferdewagen zum jeweiligen Gasthaus gebracht. Die Maibäume konnten dabei 17-19 m lang sein. Die Ermittlung der Länge war wichtig, um festzustellen, welche Gruppe als Sieger galt. Vor dem Aufstellen wurden die Kronen der Bäume von den Mädchen mit farbigen Bändern sowie kleine Fläschchen mit rotem Inhalt geschmückt. Anschließend wurden die Bäume (ungeschält) in das alljährlich erneuerte Loch im Boden gestellt.
Für ihre Dienste erhielten die Männer vom Wirt einen Umtrunk. Am 31. Mai wurden die Maibaumstämme wieder entfernt.
Der Brauch wurde in Máriakálnok in dieser Form bis zum Zweiten Weltkrieg - bis zur Vertreibung der deutschen Bevölkerung - gepflegt.
Nach Erinnerungen von Josef Vecsey
Referenzen
Josef Vecsey: Aufstellen des Maibaums in Maria-Gahling. In: Unser Hauskalender 2007, S. 87.

