Neujahr sammeln
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Beschreibung
Beim Neujahr sammeln in Lindau, handelt sich um einen Heischegang an Neujahr.
Der früheste Beleg dieses Brauches aus dem Jahre 1618 zeigt bereits eine Spätform, in der die Stadt die Sammler aus den eigentlichen ländlichen Bezirken ausschließt, um das Sammeln im eigenen Revier ungestört durchführen zu können:
"Ist errathen, daß man fremde Leuth und auch die so In Usser gerichten wohnhafft, underm thor an der Bruggen und in der Insel soll abschaffen, und nit In die Stadt lassen! Aber wol die so In hoher Obrigkeit seßhafft - Gut Jar samblen". (Ratsprotokoll 1618)
Nur in den Ratsprotokollen von 1658 und 1670 tauchen in den Verboten noch einige Splitter aus älterer Brauchschicht auf:
"Lauffen der Kinder um die Häuser" und "Abholung des neuen Jahrs".
Noch weitere 100 Jahre sollen vergehen, bis der ursprüngliche Heischegang auf eine höchst rationalistische Verteilung von Trinkgeldern umgestellt wird:
"Denen Tambours und denen Trompeten wird das Neujahr sammeln verbothen, so auch den Nacht- und Hochwächtern, welchen hierfür ein Douceur aus dem allmosen Caß zu geben, auch wird das Neujahrsingen abgeschafft." (Ratsprotokoll 1777)
Referenzen
Herbert Schläger: Von Volksbräuchen und Schauspielen im alten Lindau. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1954. S. 155 f.

