Neujahr
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Neujahrsbrauch in Blaubeuren um 1870: Sämtliche Beamte, alles Gesinde, jeder, der zu dem Kloster zu Blaubeuren in irgend einer Beziehung stand, selbst die städtischen Beamten erhielten das Neujahr. Da gab es Weidmesser, Sporen, Geldbeutel, Gürtel, Handschuhe - letztere für die Frauen - doch hauptsächlich gab es Geld.
Das Neujahr war einer jener Festtage, an dem im Kloster diniert wurde. Sogar morgens aß man schon da. Die Köche und andere, die nicht teilnehmen konnten, wurden mit Wein entschädigt. Den Geladenen auf der Laube wurde eine "Kruse" Weins vorgesetzt und auf Verlangen noch einmal gefüllt. Am Neujahrsabend erscheinen die benachbarten Flecken vor dem Tore und singen dem Prälaten das neue Jahr an. Singen die Kinder für sich das Neujahr an, so erhalten sie ebenfalls ein Geldgeschenk. Auch das Hofgesinde singt zusammen mit dem Prälaten vor der Abtei das Neujahr an, wofür ihnen der Großkeller einen Schlaftrunk schickt. Ferner das Gesinde von Ruck und die Schüler von der Stadt, wenn sie erscheinen, werden mit Geld beschenkt.
Aber die Beamten brachten selbst auch Gaben. Nach dem Frühstück fand die Überreichung ihrer Geschenke und Erwiderung derselben durch den Abt statt.
Referenzen
Anton Birlinger: Aus Schwaben. Sitten und Rechtsbräuche. Wiesbaden 1874.