Peterlispringen

Beim Peterlispringen handelte es sich um einen lärmenden Kinderumzug, der mit einem Heischebrauch verknüpft war. Es wurden von den Kindern dabei folgende Sprüche aufgesagt:

1.
Zu loben sehr den Petrus heut
besuchen Kinder viele Leut,
als Petri Schüler singen wir,
was einst getan er gutes hier:
Viel tausend Schlangen und Krotten,
die ließ er alle verrotten,
weil sie das Futter vergiftet
und schreckliches Elend gestiftet.
Noch hockt Schlange und Krotte versteckt,
die Berge sind mit Schnee noch bedeckt,
daß sie auch leben wünschen wir,
nur nicht das giftige Kreuzottertier.
Auch hassen wir die Lügenbrut,
die mehr als Ottern schaden tut:
Die strafe Petrus allezeit!
Er ist ja stets zur Hilf' bereit.

2.
Wir feiern heut St. Peterstag,
der unsere Bitt erhören mag:
Beschützen unser und euer Gut,
vertilgen Ungeziefers Brut,
vertreiben alle Krotten und Schlangen,
die Bäume reich mit Obst behangen,
euer Vieh vor jeder Seuch behüten,
erhalten euch des Hauses Frieden,
beschirmen euer ganzes Haus,
und alles was geht ein und aus,
fernhalten Unglück, Krankheit, Not,
behüten euch zum sel'gen Tod.
Und zum Schluß noch eine Bitt:
Gebt uns recht viele Gaben mit.

3.
Wir treten herein so stark und so fest,
wir grüßen den Hausvater und alle seine Gäst,
und grüßen wir den einen oder den anderen nicht,
so sind wir die Hamersbacher Peterschüler nicht.
Die Hamersbacher Peterschüler sind wir genannt,
wir eisen dem Großherzog durch sein Land.
Sein Land ist so schön, so weit und so breit,
da blühen die Blümlein so rot und so weiß,
wir schneiden sie ab mit allem Fleiß.
Nun ist heut St.Peterstag,
wo wir alle Krotten und Schlangen verjagen.
Nicht nur alle Krotten und Schlangen,
sondern auch alle giftigen Tiere insgesamt.

Zimmermann hält das Peterlispringen für ein symbolisches Austreiben der Dämonen aus der Gemarkung.