22.02. Petri Stuhlfeier
Der römisch-katholische Feiertag Petri Stuhlfeier [lat. Cathedra Petri] gedenkt der besonderen Übertragung des Hirtenamtes Jesu Christi an seinen Jünger Petrus, der, zuvor als Bischof von Antiochia wirkend, als erster Bischof von Rom in der direkten Vorgängerschaft der heutigen Päpste gesehen wird.
Verknüpft mit diesem Feiertag ist eine legendäre Erzählung, die besagt, dass der Stadthalter von Antiochien – Theophilus – Petrus wegen seiner Missionierungsversuche ins Gefängnis werfen ließ. Der Apostel Paulus erreichte darauf bei Theophilus die probeweise Freilassung des Petrus, indem er sich als Kunsthandwerker andingte. Theophilus bekehrte sich, als der freigelassene Petrus dessen toten Sohn wieder zum Leben erweckte. Überdies setzte er Petrus „auf einen hohen Stuhl“, damit alle ihn sehen und sein Wort hören sollten. Petrus blieb danach sieben Jahre lang als Bischof in Antiochia, bis er der christlichen Gemeinde von Rom vorstand, wo er später sein mutmaßliches Märtyrium erlitt und bestattet wurde.
Die mit diesem Festtag verbundenen Brauchformen weisen wahrscheinlich vorchristliche Elemente auf, als kirchlicher Festtag belegt ist die Stuhlfeier bereits im 4. Jahrhundert. Im heidnischen Rom wurden die Totengedenken, die am 15. Februar (dem letzten Monat des römischen Jahres) begannen, mit einem fröhlichen Fest namens Charistia am 22. Februar. abgeschlossen. Bei Totengedenken wurde ein leerer Stuhl für die Verstorbenen bei den Mahlzeiten aufgestellt. Die christliche Gemeinde ersetzte diese heidnischen Feiern durch das Fest Petri Stuhlfeier und gedachte der Erhebung des Apostels auf den Bischofsstuhl. Vor allem als Lostag für das Wetter hatte er in der Landwitschaft Bedeutung.