Pfingstumzug der Roßbuben
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Die Roßbuben waren nicht die Hirten, die Stuten und Fohlen das ganze Jahr hüteten, sondern die Bauernsöhne, die die Gespannrosse des Vaters zu bestimmten Zeiten auf die Allmend trieben.
Am Sonntag vor Pfingsten hielten sie einen Wettritt ab und am Pfingstmorgen durften sie den Pfingstmaien umtragen. Der Sieger des Wettrennens durfte den Maien tragen, eine mit farbigen Bändern geschmückte Birke. Ein Zweiter trug einen Bogenhafen für die zu sammelnden Eier, ein Dritter einen für Schmalz und ein Vierter einen Haselstecken mit einem roten Taschentuch, an dem unten ein Geldbeutel hing. Der Fünfte trug das Reisbüschele.
Sie gingen von Hof zu Hof und der Maienträger sprach folgenden Gruß:
"Wir treten herzu und also fest,
und grüßen den Hausvater und all seine Gäst'.
Grüßen wir den ersten und den andern nicht,
So sind wir auch keine rechten Roßbuben nicht.
Als Roßbuben sind wir geboren,
In unserem Land wächst Wein und Korn (Koren),
Wein und Korn, wie rotes Gold,
Das dem Hausvater und der Hausmutter ins Herz 'nein rollt.
Holla, kaufet au meim Vetter 's Reisbüschele a'!"
Für das Reisbüschele bekamen sie "etwa einen Sechser", sowie Eier und Schmalz, woraus sie sich nachher Eierkuchen backen ließen. 1868 wurde dieser Brauch vom Pfarrer wegen "Bettelei" abgeschafft.
Referenzen
Pfarrer E. Haußmann: Pfingstumzug der Roßbuben. In: Volkskunde-Blätter aus Württemberg und Hohen-zollern 1910, S. 31 f.