Saukirbe
Dieses Jahr
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05.10.2025 (1.Sonntag im Oktober), 05.10.2025 (1. Wochenendsonntag im Oktober)Turnus
alle 2 Jahre
Festausübung
aktuell
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
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Region
Staat
Beschreibung
In zweijährigem Turnus, und zwar jeweils in den Jahren mit ungerader Jahreszahl, findet in Göllsdorf, heute einem Ortsteil von Rottweil, am ersten Oktoberwochenende die traditionelle Saukirbe statt. Von dem im deutschen Südwesten seit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert eigentlich auf den dritten Oktobersonntag vereinheitlichten Kirchweihtermin ist das Fest also auf den Erntedanksonntag gewandert.
Die Bezeichnung "Saukirbe" resultiert aus der alten bäuerlichen Gepflogenheit, bei Kirchweihfesten unter anderem ein Gewinnspiel mit einem schlachtreifen Tier als Hauptpreis durchzuführen. Während der Gewinner oder die Gewinnerin andernorts zuweilen durch einen Preistanz ermittelt werden (vgl. Hammeltanz oder Hahnentanz), ist es in Göllsdorf eine Tombola, in der das für die Saukirbe namengebende Schwein zur Verlosung kommt.
Seit einer grundlegenden Reorganisation des Veranstaltungsablaufs in den 1960er-Jahren ist die Göllsdorfer Saukirbe heute vor allem ein Kinderfest, an dessen Gestaltung sich primär Schüler bis zum Alter von 14 Jahren beteiligen. Den ersten Höhepunkt bildet am Samstagabend nach Einbruch der Dunkelheit ein Umzug mit Rübengeistern, also mit ausgehöhlten, zu fratzenhaften Gesichtern geschnitzten und von innen beleuchteten Zuckerrüben, die von den Kindern auf Stangen getragen werden. Dazu singen und spielen die Akteure das mittlerweile zu einer Art Lokalhymne gewordene örtliche Rübengeisterlied. Der Festzug am Sonntag um 13.30 Uhr, an dem bis auf die Musikkapellen wiederum ausschließlich Kinder mitwirken, thematisiert vorwiegend Szenen aus dem bäuerlichen und handwerklichen Leben der Vergangenheit. An der Spitze wird die zu gewinnende Sau auf einem vergatterten Leiterwagen mitgeführt. Ansonsten geben viele Themengruppen mit herbstlichen Früchten der Göllsdorfer Saukirbe, deren vorverlagertem Termin entsprechend, ein stark an Erntedank erinnerndes Gepräge.
Ergänzt wird das Fest, das auch am Montag noch weitergeht, durch einen kleinen Vergnügungspark mit Fahrgeschäften, Verkaufsständen und Bierzelt.
Referenzen
Prof. Dr. Werner Mezger