Scheibenschlagen
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jährlich
Festausübung
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Beschreibung
Am ersten Sonntag nach der Fastnacht versammeln sich die jungen Burschen beim Rathaus, an diese schließen sich die Kinder an. Dann verteilen sie sich in der ganzen Stadt und rufen: "Holz, Holz, Holz!", worauf aus jedem Haus ein Stück Holz, egal ob klein oder groß, hergegeben wird. Arm und Reich steuern bei, denn eine Verweigerung zöge den allgemeinen Ausruf nach sich: "Die .... ist eine Hexe." Das so gesammelte Holz wird nun beim Rathaus abgelegt und nachher unter allgemeinem Jubel auf den Platz gebracht, wo der Funke abgebrannt wird. Dort wird eine große Stange aufgerichtet und oben mit einem Wisch Stroh (sogleich Hexe genannt) versehen. Dann wird das Holz und Stroh um die Stange aufgeschichtet. Bis zum Eintritt der Dämmerung gehen alle nach Hause. Während dieser Zeit werden indessen die Funkenstecken (Haselstecken) hergerichtet und bei den Wagnern die Scheiben gekauft (Buchenholz, etwas größer als ein halbes Octavblatt). Beim Eintritt der Dämmerung versammeln sich alle wieder beim Funken, der schließlich unten angezündet wird. Nach einem Vaterunser geht's ans Scheibenschlagen. Zuerst wird die Scheibe an den Funkenstecken gesteckt, am Feuer angezündet, dann oft in der Luft herumgeschwungen, damit die Entzündung gleich und schön wird. Hierauf wird die Scheibe auf einem schief stehenden Brettchen mit größter Kraft in die Luft geschlagen, daß sie fast bis in die Stadt fliegt. Währenddessen wird folgende Strophe halb singend, halb schreiend der oder dem Bekannten gewidmet:
"Scheib aus, scheib ein,
Wem soll diese Scheibe sein?
Sie soll meim ... beim Lädele nei."
Die Zuschauer haben indessen mit der Hexe zu tun. In der Richtung, wo sie hinfällt, sollen das ganze Jahr die Gewitter ihren Zug nehmen und nicht schlagen. Ist die Hexe gefallen, dann ist mit ihr der Funke aus, und alle begeben sich nach Hause, wo sodann Funkenküchlein aufgetischt werden.
Referenzen
Anton Birlinger: Volksthümliches aus Sch.... Freiburg 1862, S. 59 f u. 66-68.