Sebastianstag
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Martin A. Jelli beschreibt, wie in Zsámbék (nahe Budapest) der Sebastianstag bis zum Zweiten Weltkrieg begangen wurde:
"Am Sebastianstag wurden im Großen Wirtshaus die Zechmeister für das Zunftreiten am Faschingsmontag gewählt. Besser gesagt, es fand eine regelrechte Lizitation/Versteigerung unter den Burschen statt, die bei 20 Liter Wein begann und gelegentlich bis 120 Liter hochgetrieben wurde. Die zwei Meistbietenden wurden die Zunftmeister des Jahres. Der Wein wurde von den beteiligten Bauernburschen sogleich konsumiert."
Geschichte: Zur Geschichte des Sebastianstags schreibt ebenfalls Jelli: "Der Tag war seit der großen Pest 1739 bis zur Vertreibung [= zum Ende des Zweiten Weltkriegs] Votivfest (Gelöbnisfest) und Gemeindefeiertag, an dem die Gemeinde ein Hochamt feiern ließ. Noch im 18. Jahrhundert wurde von ihr jährlich zum Tag eine vier Pfund schwere Pestkerze gestiftet, die sonntags auf einem eigenen Holzleuchter auf der Evangelienseite des Hochaltars angezündet wurde. Als beliebter Pestpatron stand St. Sebastian auch auf der Pestsäule. [...]
Um 1770 stiftete der 1737 in Herbolzheim bei Offenburg geborene Johann Kaspar Scharle für die Kirche einen kleinen Altar, der ursprünglich Pestaltar genannt wurde und auf dessen Bild gleichfalls Sebastian, Rochus und Rosalia dargestellt waren. Seit 1793 heißt er Sebastianaltar und das heutige Bild [...] stellt den frühchristlichen Märtyrer dar.
Die Verehrung Sebastians in Pestzeiten gründet auf seinen legendären Tod durch Pfeile. Der Pfeil galt schon im Altertum und nach der jüdischen Überlieferung als Sinnbild einer plötzlich anschwirrenden Krankheit, besonders der Pest."
"Am Sebastianstag wurden im Großen Wirtshaus die Zechmeister für das Zunftreiten am Faschingsmontag gewählt. Besser gesagt, es fand eine regelrechte Lizitation/Versteigerung unter den Burschen statt, die bei 20 Liter Wein begann und gelegentlich bis 120 Liter hochgetrieben wurde. Die zwei Meistbietenden wurden die Zunftmeister des Jahres. Der Wein wurde von den beteiligten Bauernburschen sogleich konsumiert."
Geschichte: Zur Geschichte des Sebastianstags schreibt ebenfalls Jelli: "Der Tag war seit der großen Pest 1739 bis zur Vertreibung [= zum Ende des Zweiten Weltkriegs] Votivfest (Gelöbnisfest) und Gemeindefeiertag, an dem die Gemeinde ein Hochamt feiern ließ. Noch im 18. Jahrhundert wurde von ihr jährlich zum Tag eine vier Pfund schwere Pestkerze gestiftet, die sonntags auf einem eigenen Holzleuchter auf der Evangelienseite des Hochaltars angezündet wurde. Als beliebter Pestpatron stand St. Sebastian auch auf der Pestsäule. [...]
Um 1770 stiftete der 1737 in Herbolzheim bei Offenburg geborene Johann Kaspar Scharle für die Kirche einen kleinen Altar, der ursprünglich Pestaltar genannt wurde und auf dessen Bild gleichfalls Sebastian, Rochus und Rosalia dargestellt waren. Seit 1793 heißt er Sebastianaltar und das heutige Bild [...] stellt den frühchristlichen Märtyrer dar.
Die Verehrung Sebastians in Pestzeiten gründet auf seinen legendären Tod durch Pfeile. Der Pfeil galt schon im Altertum und nach der jüdischen Überlieferung als Sinnbild einer plötzlich anschwirrenden Krankheit, besonders der Pest."
Referenzen
Schambek / Zsámbék. Beiträge zur Geschichte und Volkskunde einer "schwäbischen" (donauschwäbischen) Gemeinde im Ofner Bergland / Ungarn, Hrsg. von Martin A. Jelli. Heimatverein Schambek/Zsámbék, Bd. 2. [1988], S. 55-56.