Sommereinholen
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17.03.2024 (5. Fastensonntag = Judica = Passionssonntag) - 17.03.2024 (5. Fastensonntag = Judica = Passionssonntag)Nächstes Jahr
06.04.2025 (5. Fastensonntag = Judica = Passionssonntag) - 06.04.2025 (5. Fastensonntag = Judica = Passionssonntag)Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Ablauf:
Ärmere Mädchen zogen durch das Dorf, trugen eine mit Bändern, Papieren und ausgeblasenen Eiern geschmückte Fichte, den sog. "Sommer"/ "líto". Sie besuchten einzelne Häuser, in denen sie für ihr Singen Geschenke bekamen. Nach dem Ende des Umzuges schenkten die Mädchen den "Sommer" einem Bienenzüchter, der ihn vor dem Bienenstock einstach – der Sommer sollte als Raststation für die Bienen, die als erste aus dem Bienenstock ausfliegen, dienen.
Geschichte:
Der Brauch wurde am vierten, fünften oder sechsten Fastensonntag durchgeführt. Am Brauch nahmen vorwiegend Mädchen teil, die mit mit ausgeblasenen Eiern und Bändern geschmückten Zweigen oder kleinen Bäumchen durch das Dorf zogen.
Der Brauch fand ganz oft zusammen mit dem Todaustragen statt. Im 16. Jahrhundert wurde zum ersten Mal diese Verbindung mit dem Todaustragen erwähnt. Im 19. Jahrhundert handelte es sich bereits um einen Kinderbrauch, er wandelte sich auch zum Heischebrauch. Zum allmählichen Erlöschen des Brauches kam es ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Fragen über den Ursprung des Brauches können – wegen des gegenwärtigen noch unzureichenden Standes historischer Informationen – nicht beantwortet werden. An vielen Orten war das Sommereinholen mit einem anderen Brauch – mit dem des Todaustragens – verbunden. Beide Bräuche wandelten sich von einer von allen Mitgliedern der Gemeinde getragenen Aktivität in eine Aktivität der Kinder, seit dem 18. Jahrhundert vorwiegend der Mädchen. Die tschechischen Volkskundler Vladimír Schleufler und Jaroslava Scheuflerová meinen, das Todaustragen und das Sommereinholen stellen allgemeine menschliche Aktivitäten dar, denen das westslawische Ethnikum die charakteristische Form verlieh und sie in eine für den Inhalt beider Bräuche geeigneten Zeitraum, d.h. in die Mitte der Fastenzeit, verlegte, wobei christliche Impulse unbestreitbar sind.
Referenzen
Léto. In: Lidová kultura. Národopisná encyklopedie Čech, Moravy a Slezska. Praha 2007, S. 475-476.