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Festausübung
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Beschreibung
Ablauf:
Spontan zieht einige Tage vor Lätare eine Bubenschar durch die Dorfgassen und fordert:
"Hosche, Kittel, Weste, Hut!"
Der Heischegang erfolgt solange, bis die Kleider beisammen sind. Dann wird heimlich und verschwiegen der "Doude" gemacht. Nach der Andacht sammelt sich die männliche Dorfjugend vor dem Quartier des Doude. Außer den Trägern sind die Burschen mit Haselstecken oder sonstigen Schlagstöcken bewehrt. Durch die Straßen ziehend singen sie:
"Mer welle de Doude naus Getzemer Wasserhaus trage,
mer welle'n deefe (taufen).
Wie soll er heeße?
Ruperti, Ruperti, Ruperti!"
Immer wenn die Buben die Frage nach dem Namen beantworten, verprügeln sie die Puppe. Der Zug bewegt sich in Richtung Götzingen an den Rinschbach. Die Mißhandlung des Doude ist äußerlich nicht zu leugnen. Auf einer Wiese wird er verbrannt. Nach der Vernichtung eilen die Kinder ins Dorf zurück und heischen; die Buben mit dem Vers:
"Hutzel, Hutzel Härle!
Der Peiter is e Schärle,
Der Peiter is e guter Mann
Er geit uns alles was er kann!
Hutzel raus! Der Doud ist haus!
Sonst kümmt er in euer Hüngehaus!"
Die Mädchen heischen so:
"Ei, du liebe Modder
gebt mer e Schüssel voll Dotter,
Unn e Stück Brot enei
Ei, du liewer Nachtrei!"
Den Kindern werden heute noch Eier ausgehändigt, da keine Hutzel mehr gedörrt werden.
Referenzen
Theodor Brauch: Lätarebrauchtum am bayerisch-badischen Untermain, im östlichen Odenwald und Bauand. Würzburg 1970, S. 37 f.