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Festausübung
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Beschreibung
Einige Tage vor dem Umzugstermin sammeln die Buben alte Tapeten, Warenhauskataloge und alte Zeitungen; daraus fertigen die Siebtklässler den "Booz". Eine ca. 3-4 Meter hohe Fichtenstange wird so lange mit Stroh umwickelt, bis die gewünschte Form erreicht ist. Unterdessen sind aus dem Papier lange Girlanden geschnitten, die nun um den "Booz" gewickelt werden, Den Kopf formen die Buben mit Hilfe eines Mehlsäckchens, auf das sie ein Gesicht malen, und setzen ihm einen Zylinder oder schlappigen Hut auf. Als Halskrause legen sie dem Booz einen schönen, breiten und bunten Spitzkragen aus Tapeten um den Hals. Arme hat der "Booz" keine. Nach dem Frühgottesdienst ziehen die Buben, am Ortseingang von Schippach her beginnend, durch die Dorfstraßen und rufen:
"Griwe, Griwe Härle / De Peter is de Härle,
De Peter is de alde Mann / Den man nicht erkennen kann.
Eier raus, Eier raus / Sonscht schmeiße mer de Booz ins Hüngerhaus."
Gleichzeitig mit dem Umzug sammeln die "Eiersammler" in allen Häusern Eier, Geld, Gutsel, Feigen und Lebkuchen. Die Verteilung der Gaben besorgt der Verteiler aus dem 7. Schuljahr. Die Schulanfänger erhalten je ein Ei, die Erstklässler je zwei Eier mehr und so weiter, bis alle bedient sind. Den Rest der Eier und das Geld verteilen die Siebtklässler unter sich. Auf einer Wiese gegen Pfohlbach wird der Booz verbrannt.
Der Zug wurde jedes Jahr, auch in den Kriegsjahren, abgehalten. Die Mädchen dürfen an dem Spiel nicht teilnehmen.
Referenzen
Peter Assion: Brauchtum im Wandel - Beobachtungen aus dem hinteren Odenwald, in: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften Bd. 1, 1972, S. 1-27.