Tojásfutás / Eierlauf

Szigetbecse

Ráckevei

Pest

Magyarország - Hungary

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

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Geografie

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Ort

Szigetbecse

Kreis

Ráckevei

Region

Pest

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung


Der Brauch wurde von den im 18. Jahrhundert nach Szigetbecse/Wetsch gezogenen Familien aus der Steiermark mitgebracht.
Damals war der Eierlauf am Ostermontag das größte Ereignis im Dorf. Das Spiel organisierten die Wirte. Für den Eierlauf sammelten die zwei Jungen, die beim Eierlauf teilnahmen, die Eier. Sie wurden die "Zegermandl" genannt. Die beiden zogen mit einem Korb von Haus zu Haus und verlangten singend Eier.
Diese Eier wurden am Nachmittag auf die Petőfi-Straße in einer langen Reihe im Abstand von 20 cm abgelegt. Am Ende der Reihe stand ein Tisch.
Zuerst kam die Blaskapelle. Sie stellten sich neben den Tisch. Dann folgten das Organisationskomitee und danach die zwei Burschen mit der ungarischen Nationalfahne. Sie stiegen auf den Tisch und es ertönte die Nationalhymne.
Die Bekleidung der Burschen bestand aus einem weißen Hemd, einer weißen Gatje (ungarische Hose) und einem schwarzen Hut mit roten und grünen Bändern. Auch um die Schultern waren rote und grüne Bänder gebunden. Um die Taille war ein schönes, fransiges Umhängetuch gelegt.
Die Zuschauer standen am Wegrand. Mit Musik begann die Zeremonie. Die Burschen liefen mit Galoppschritten bis ans Ende der Eierreihe, wo sie die Fahne dem Veranstalter überreichten. Sie tanzten mehrmals um die Eierreihe, zeitweise warfen sie je ein Ei in die Ferne, manchmal in das Publikum. Wieder am Tisch angelangt stiegen sie darauf, tanzten und tranken ein Glas Wein. So lief es 8-10 Mal hintereinander. Inzwischen sammelte man vom Ende der Reihe die Eier in einen Korb, damit die Burschen nicht so weit laufen mussten, und es sollten ja auch Eier zum Nachtmahl übrig bleiben.
Beim letzten Lauf brachten die Burschen die Fahne mit, zum Abschied tanzten sie noch einmal auf dem Tisch und damit endete die Zeremonie. Danach begann der Ball im Wirtshaus, wo die Jugend bis zum Tagesanbruch tanzte.

Diese alte Volkstradition, die wahrscheinlich einmalig in Ungarn ist, hat sich wenig verändert. Heutzutage organisieren am Ostersonntag nicht die Wirte, sondern der Sportverein mit der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung den Eierlauf. Schauplatz des Balls ist nicht mehr das Wirtshaus, sondern das Kulturhaus.
Neugierige kommen nicht nur aus dem Dorf und der Umgebung: Sogar aus anderen Ländern reist man an, um diese Tradition mitzuerleben.

Referenzen

Mária Lerner: Eierlauf in Szigetbecse/Wetsch