Umzug der Königinnen / Královničky
Beschreibung
Ablauf:
Am Pfingstsonntag ziehen 14- oder 15-jährige Mädchen, die in demselben Jahr auch das Todaustragen und Sommereinholen organisierten, durch das Dorf. Inmitten der Gruppe gehen ein oder mehrere kleine Mädchen, die sog. "Königin(nen)". Die Königinnen tragen eine Festtracht. Auf dem Kopf haben sie ein Kränzchen als Symbol der Keuschheit. Die größeren Mädchen tragen nur gewöhnliche Tracht und keine Kränzchen. Als Königinnen sollten Mädchen auftreten, die in demselben Jahr zum ersten Mal bei der Kommunion waren.
Die Gruppe zieht durch das Dorf, besucht einzelne Häuser, vor denen die Mädchen singen und um Gaben bitten. Sie bekommen oft Eier oder Geld.
Text des Liedes:
Královničko, králová, tu tě král volá, abys k němu přišla a nebyla pyšná, jako já sama, posel zpravoval, sobě znamoval, zeleného vínka, zlatého prstýnka na stole nechal. A vy vozičé šňurujte biče, koně vyváďajte, voze vytláčajte, pro milů jeli, ludé hleděli, co to za děvečku, v zeleném vínečku, henkaj vezů, henkaj vezů. Naše královna, hodně spanilá, dajte jí dajte, ať sa nehněvá. Panimámo krásná daj užičku másla, jestli je to maličko, přidaj ještě vajíčko. Jedno, dvě nebo tři, to ti panimámo patří.
Geschichte:
Es handelt sich um einen Pfingstbrauch, der in Böhmen und Mähren verbreitet war, er war mit Gesang und Tanz verbunden. Den Umzug führten ein "König" und eine "Königin" an. Im 19. Jahrhundert war der Brauch aber nur fragmentarisch erhalten. Er wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von Lucie Bakešová rekonstruiert. Diese rekonstruierte Version, die auch publiziert wurde, wurde sehr populär und der Umzug der Königinnen wurde in vielen Orten wieder zur Tradition.
Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fand der Brauch in Veletiny am Pfingstmontag statt.