Vynásení smrti / Todaustragen

Das Todaustragen wird in Vyskov heutzutage regelmäßig am 5. Fastensonntag vom Folklore-Ensemble Klebetníček durchgeführt. Es soll die Form des Brauches zeigen, die typisch war für die Region Haná.
Die Mädchen wählen eine der ihrigen aus, die die Figurine des Todes an der Spitze des Umzugs trägt. Die Figurine besteht aus zwei gequerten, mit Stroh umhüllten Holzstäben. Sie ist in Frauentracht gekleidet und trägt um den Hals Schmuck aus ausgeblasenen Eierschalen (Symbol des Todes).
Nachdem die Figurine angezogen ist, beginnt der Umzug. Am Ende des Umzugs geht ein Mädchen, das einen auf einem Stab befestigten, mit Papierrosen und Bändern geschmückten Strauß aus Reisig (so genannten "májíček") trägt.
Die Mädchen ziehen singend zum Fluss Haná (man singt "Smrt jede z města, potokem je cesta. Vsak my tó smrť sprovodíme, do potoka ju hodíme. Neseme smrtku z naseho města, povězte nám, povězte, kadyma je cesta"). Auf der Brücke ziehen sie die Figurine aus. Nur den Schmuck aus den ausgeblasenen Eierschalen darf sie behalten. Die Figurine wird dann ins Wasser geworfen und die Mädchen rufen dazu: "Smrtka plave po vodě, nové léto k nám jede, s červenými věnci, s zlutými mazanci".
Bei der Rückkehr zum Stadtzentrum läuft das Mädchen mit dem "májíček" an der Spitze des Umzuges. Die Mädchen singen: "Neseme neseme májíček, uťal ho, uťal ho Janíček, pěkné zelené, kvítím zdobené, nás stromeček".
Der Umzug endet vor dem Rathaus, wo die Mädchen noch kurz tanzen.

Geschichte: Das Todaustragen wurde bereits im 14. Jahrhundert beschrieben. Es erhielt sich bis in die Gegenwart hinein, wenn auch nur an einigen Orten und mit einer veränderten Funktion. Seit dem 19. und 20. Jahrhundert ist es hauptsächlich auf Kindergruppen beschränkt.
Dieser Brauch war in der ganzen Haná-Region sehr verbreitet. In Vyskov findet er seit 1968 wieder statt.