Wallfahrt zum Helgenstöckle

Alljährlich findet am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt am Helgenstöckle im Altdorfer Wald ein Gottesdienst statt, zu welchem Wallfahrer aus der ganzen Region kommen.

Vom Helgenstöckle aus führte einst ein Weg hinunter nach Wallburg. Der Weg war laut Überlieferung "wüst und gefährlich". Um die Mitte des letzten Jahrhunderts ließ der Altdorfer Bürger Josef Singler von einem Bauern Holz abführen. Singler sperrte vor dem steilen Wegabschnitt die Räder mit einem Bremsschuh, doch er hielt dem starken Druck des schwer beladenen Wagens nicht stand, brach und der Wagen schoß immer schneller den zwei Kilometer langen steilen, unbefestigten Weg hinab. Die beiden Männer hielten Wagen und Pferde für verloren. Singler, ein frommer Mann und großer Verehrer der Gottesmutter, rief Maria um Hilfe an. Er richtete seine Bitte an die Mutter Gottes von Einsiedeln. Als die beiden mit den schlimmsten Befürchtungen zu Tal gehetzt waren, fanden sie zu ihrem großen Erstaunen Wagen, Ladung und Gespann unversehrt.
Zum Dank für die Erhörung des Gebets machte Josef Singler eine Fußwallfahrt nach Einsiedeln, von wo er ein Bild der Mutter Gottes mitbrachte. Dieses befestigte er an einer Tanne in der Nähe des Orts, wo die Bremse gebrochen war. Er erneuerte im Verlaufe der Jahre das Bild immer wieder.
Schließlich erbaute sein Enkel Albert Beck im Jahre 1927 die Kapelle, die vor kurzem erst renoviert wurde.