15.08. Mariae Himmelfahrt
Das katholische und orthodoxe Hochfest Mariae Aufnahme in den Himmel [lat. In Assumptione B.M.V.; auch: Mariae Himmelfahrt, Großer Frauentag, Büschelfrauentag] gedenkt der (leiblichen) Aufnahme Mariens, der Mutter Jesu Christi, ins Reich Gottes. Er gilt innerhalb Deutschlands im Saarland und Teilen Bayerns als Feiertag. Gesetzlicher Feiertag ist der Festtag in Frankreich, Belgien, Österreich, Luxemburg und mehreren anderen mehrheitlich katholischen Staaten, in der Schweiz nur in den mehrheitlich katholischen Kantonen.
Bereits für das 6. Jahrhundert bezeugt, wurde der Festtag zunächst als „Entschlafung“ Mariens gedeutet. Seit der Dogmatisierung der leiblichen Aufnahme der „Gottesmutter“ in den Himmel durch die römisch-katholische Kirche im Jahre 1950, sind die heutigen Bezeichnungen zwischen den katholischen Kirchen entsprechend unterschiedlich. Das Fest ist innerhalb der orthodoxen Kirche bereits früh auf das heute auch im lateinischen Westen übliche Datum festgelegt worden. Ab dem 7. Jahrhundert sind für Gallien Feste der „Aufnahme Mariens“ bekannt, in Rom kennt man den Feiertag seit dem 8. Jahrhundert – hier allerdings am 15. August gefeiert. Seit 813 ist das Fest im deutschsprachigen Raum bekannt.
Die Mehrzahl der mit „Mariae Himmelfahrt“, so der inzwischen (außerhalb der Liturgie) gebräuchlichste Name des Festtages, verknüpften Bräuche, gehen auf eine mittelalterliche Legende zurück: Die das leere Grab umstehenden Apostel schauten der empor Schwebenden nach. Thomas, der zu spät gekommene Zweifler, erhielt Marias Gürtel zur Bestätigung, Marias Kleider aber blieben zur Stärkung der Gläubigen im Sarkophag; sie gehören zu den noch heute gezeigten Reliquien, so in Trier, Aachen, Prato und anderswo. Andere Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. Entsprechend gilt der Festtag als Tag der Kräuterweihen. Die damit verbundenen Bräuche sind teilweise schon im mittelalterlichen „Sachsenspiegel“ belegt. Hierfür wurden eine besondere Zahl verschiedenerlei Kräuter (meist 7, 9,12 oder 24) neben den Altar gelegt, oder, wenn möglich, unter das Altartuch plaziert. Die geweihten Kräuter wurden in den Häusern und Ställen meist an der Wand angebracht (Herrgottswinkel), auch sollten sie, unterhalb des Daches aufgehängt, gegen Blitzschlag, Krankheit und anderes Unheil helfen. Aus den Kräutern gebrühte Heilte es galten aus besonders wirksam. Verschiedentlich wurden kranken Tieren die getrockneten und zerriebenen Kräuter ins Futter gemischt. Auch andere Heil- und Totenbräuche sind in den Zusammenhang mit der festtäglichen Kräuterweihe zu bringen.
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