Wasserweihe

An diesem Tag wurde das Blasiuswasser geweiht. In Bopfingen wurde die Weihe in besonderer Form vorgenommen, indem man die Reliquien während der Weihe ins Wasser tauchte und eine Formel sprach, die auf die Reliquie Bezug nahm. Das geweihte Wasser galt als heilkräftig, und man ließ in erster Linie den Haustieren diese Heilkraft zugute kommen. Auch die Hühner und Gänse erhalten von dem Wasser zu trinken, um sie dadurch vor dem Fuchs und anderen Raubtieren zu schützen.
Auf den Menschen wirkte der am gleichen Tag erteilte Segen als Schutzmittel gegen Halskrankheiten.

Geschichte:
Auf deutschem Boden ist die Blasiusverehrung schon früh belegt. Lambert von Hersfeld berichtet, dass schon anfangs des 8. Jahrhunderts eine Blasiuskirche in Erfurt bestand.
Blasiusreliquien waren schon seit 826 in der Reichenau vorhanden, der Kult breitet sich aber erst später allgemeiner aus.
Erst das 11. Jahrhundert liefert reichere Belege, im 13. Jahrhundert hat sich die Verehrung durchgesetzt, um schließlich im 14., 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts ihre Blütezeit zu erreichen.
Seit dem Ausgang des 14. Jahrhunderts gehört der Heilige zu den 14 Nothelfern. Auf Grund seines Namens wird er zum Patron der Hornbläser und der Windmüller, aber seine Hauptfunktion bleibt das Patronat der Halskranken und der Haustiere.
Letztere ließen ihn schließlich zum Umrittsheiligen werden.