03.02. Blasius
Der Heilige Blasius [*4. Jahrhundert n.Chr] war Bischof von Sebaste in Kappadokien, dem heutigen Sivas in der Türkei. Vor der Christenverfolgung Diokletians soll er sich der Legende nach zunächst in einer Höhle versteckt haben, in der er die ihm dort zugelaufenen Tiere von ihren Krankheiten heilte. Zur Schlüsselszene der legendären Vita wurde ein Wunderbericht, wonach Blasius während seiner späteren Kerkerhaft einen Jungen, der an einer verschluckten Fischgräte zu ersticken drohte, durch sein Gebet gerettet habe. Als unerschütterlicher Verfechter des christlichen Glaubens erlitt Blasius nach vielerlei Misshandlungen schließlich den Martyrertod durch Enthauptung.
Seine Verehrung setzte im Osten bereits ab dem 6., im Westen ab dem 9. Jahrhundert ein. Die Popularität des Heiligen im Mittelalter zeigt sich darin, dass er seit dem 14. Jahrhundert als einer der 14 Nothelfer galt. Eine große Wirkmächtigkeit schrieb man auch seinen Reliquien zu, die unter anderem nach Paris, Tarent, Ragusa in Dalmatien und St. Blasien im Schwarzwald gelangten.
Aufgrund des Fischgrätenmirakels wurde und wird Blasius vor allem als Schutzpatron gegen Halsleiden angerufen. Bis heute bekommen katholische Kirchgänger, die dies wünschen, am Gedenktag des Heiligen oder an dessen Vorabend, an >Mariä Lichtmess, vom Priester mit zwei gekreuzten Kerzen, die an den Hals angelegt werden, den Blasiussegen gegen Halsbeschwerden und sonstige Leiden gespendet. In Anknüpfung an die Höhlenlegende wird Blasius in manchen Regionen auch als Beschützer der Haustiere verehrt, weshalb es an seinem Fest vereinzelt Tiersegnungen gibt. Dass er in Teilen des deutschsprachigen Raums außerdem noch als Wetterheiliger und als Patron der Windmüller herhalten muss, hat volksetymologische Gründe: Der Name Blasius wurde mit dem Blasen des Windes in Verbindung gebracht.
© Prof. Dr. Werner Mezger