29.09. Michael

Der Michaelstag [hebr. Mika’il, dt. Wer ist wie Gott?; auch: Michaelis] ist ein Gedenktag der katholischen Kirche. Ursprünglich allein dem Erzengel Michael geweiht, wurden 1969 die Erzengel Gabriel und Raphael in den Gedenktag mit eingeschlossen. Michael nimmt in den biblischen Texten des Alten und Neuen Testaments eine besondere Rolle unter den Engeln ein und wird auch in den beiden anderen abrahamitischen Religionen (Judentum und Islam) erwähnt und verehrt. Er wird meist dargestellt mit Rüstung, (Flammen-)Schwert und Seelenwaage; oft tötet er in diesen Darstellungen einen Drachen. Er gilt als Patron der Soldaten, Kranken und Krieger. Im Christentum gilt er vor allem als Bezwinger Satans und als Seelenwäger am Tag des jüngsten Gerichts.

Der Beginn der Michaelsverehrung ist unklar. Fest steht, dass Papst Leo I. bereits im 5. Jahrhundert dem Erzengel in Rom eine Kirche bauen ließ. Als späterem Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches wurden ihm speziell dort viele Kirchen und Kapellen geweiht. Auf dem Konzil von Mainz (Mainzer Synode) 813 legt der deutsche Kaiser Ludwig der Fromme den Michaelstag auf den noch heute gültigen Termin fest. Pikanterweise galt dieser Tag in vorchristlicher Zeit der Verehrung Wotans – mancher heutige Michaelsberg war der germanischen Gottheit geweiht. In der Gegenreformation wurden Siegesdarstellungen von Michael vielfach gegen politische und religiöse Gegner verwandt: Die Gestaltung des Satans und der gefallenen Engel als hermaphroditische Monster bezichtigte dabei die protestantischen Gegner auch sexueller Ausschweifungen. Umstritten ist die Annahme, dass Michael als Siegesfigur und Schutzpatron der Deutschen im Verlaufe der Französischen Revolution zur Spottfigur des „Deutschen Michel“ umgedeutet wurde.

In den biblischen Darstellungen taucht Michael als Gesandter Gottes an verschiedenen Schlüsselstellen der Bibel auf: Er vertreibt Adam und Eva aus dem Paradies und hindert Abraham dran Isaak zu töten. Michael teilte das Rote Meer beim Auszug aus Ägypten, führte das Volk Israel ins gelobte Land und kämpfte mit dem Teufel um die Seele von Mose. Als Anführer der Himmlischen Heerscharen steht er im Osten von Gottes Thron. In der Offenbarung des Johannes bläst Michael die Posaune der Apokalypse, stürzt Satan aus dem Paradies, wiegt die Seelen der Menschen und begleitet sie ins Jenseits.

Die sich zum Michaelstag ausgebildeten Brauchformen sind vor allem mit Wetteregeln verknüpft. Auch sind an ihn andere Termine verbunden, wie Erntebräuche, Gesindewechsel, Jahrmärkte, Jugendumzüge und der Tag des Schulabschlusses. Am Michaelsabend zündete man Michaelsfeuer an: Sie galten als Zeichen dafür, dass ab diesem Tag wieder bei Kunstlicht gearbeitet wurde.

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