Austragen von Weihnachtsoblaten

Pilisszentkereszt

Szentendrei

Pest

Magyarország - Hungary

Dieses Jahr

25.12.2024 (25.12. 1. Weihnachtsfeiertag/Die zwölf Heiligen Nächte) - 26.12.2024 (26.12. 2. Weihnachtsfeiertag/ Stephanustag)

Nächstes Jahr

25.12.2025 (25.12. 1. Weihnachtsfeiertag/Die zwölf Heiligen Nächte) - 26.12.2025 (26.12. 2. Weihnachtsfeiertag/ Stephanustag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Pilisszentkereszt

Kreis

Szentendrei

Region

Pest

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung


Der Brauch, zu Weihnachten Oblaten von Haus zu Haus zu tragen und Gedichte aufzusagen, blieb im Komitat Pest am längsten in den teilweise slowakisch bewohnten Dörfern am Flüsschen Tápió entlang erhalten. Doch auch dort ist er heute nicht mehr lebendig.
In Pilisszentkereszt, wo ebenfalls Slowaken leben, war das Austragen der Weihnachtsoblaten zwar nicht üblich, aber das Backen der farbigen Oblaten (ostyepka) zu Weihnachten war seit jeher die Aufgabe der Ehefrau des Küsters.
In Pilisszentkereszt vererbte sich das Amt und auch das Backeisen von Küstersfrau zu Küstersfrau. Aufgrund des Musters diente es auch vor langer Zeit zum Backen der Kirchenoblaten. Auf ihren sich scherenartig öffnenden Seiten waren zwei größere (und zwei kleinere) rund eingearbeitete Christusmonogramme und der gekreuzigte Jesus.
Die Frau des Küsters beginnt bereits Mitte November mit dem Backen. Sie stellt aus Wasser und Mehl einen dünnen Teig her. Das Backeisen wurde früher auf dem Herd, heute auf der Gasflamme erhitzt, es wird mit Bienenwachs, der in einen Lappen eingewickelt ist, eingerieben, danach mit Teig gefüllt und zusammengedrückt. Wenn die Oblaten ausgebacken sind, werden die Ränder mit einer Schere abgeschnitten. Dabei wird darauf geachtet, dass sie gerade bleiben. Die Oblaten werden in drei unterschiedlichen Farben gebacken, mit Speisefarben werden sie rot und gelb gefärbt. "Rot ist das Blut Christi, gelb die Farbe des glorreichen Rosenkranzgebetes, und weiß das Altarsakrament", erklärt unsere Gewährsfrau. Vor zehn oder fünfzehn Jahren hat sie noch Oblaten mit Petersilienblättern extra für die Tiere gebacken. Bevor sich die Familie zum Abendessen hinsetzte, räucherte der Bauer das Haus und den Stall und fütterte jede Kuh, jedes Kalb und jedes Pferd mit einer Petersilienoblate. Seit keine Tiere mehr im Dorf gehalten werden, ist dieser Brauch nicht mehr üblich. Aber von den farbigen Oblaten werden jedes Jahr fast dreitausend Stück hergestellt. Zwei Drittel sind für die Dorfbewohner vorgesehen und die übrigen werden von den Bewohnern der benachbarten Siedlungen für eine symbolische Summe aufgekauft. Selbst nach Budapest werden manche von den dort arbeitenden Frauen mitgenommen.
In den traditionsbewussten slowakischen Familien gehört die Oblate bis heute zum Weihnachtsabendessen. Nach dem Gebet beginnt das Essen mit der in Honig eingetauchten Oblate und jedes Familienmitglied gibt ein abgebrochenes Stück seiner Oblate zu den Weihnachtskrümeln (Diese gesammelten Reste, die "Weihnachtskrümel", sind für sie heilig).
Mit den aus Oblatenblättern herausgeschnittenen Scheiben wurden früher auch die Weihnachtsbäume verziert.