25.12. Weihnachten

Die christliche Kirche feiert an Weihnachten [auch: Fest der Geburt des Herrn, Christfest] die Geburt Jesus von Nazareth, der als „Gottessohn“ verehrten, zentralen Figur des christlichen Glaubens. Es ist, mit >Ostern und >Pfingsten eine der drei höchsten Feste der christlichen Kirchen und gilt in vielen Ländern als gesetzlicher Feiertag. Mit Weihnachten ist eine Vielzahl an Brauchformen verknüpft, die sich thematisch allerdings mit dem, ebenfalls zu den Weihnachtsfeiertagen zählenden, >Heiligabend überschneiden. Die vorweihnachtliche Zeit beginnt mit dem 1. >Advent und endet mit dem Tag der >Ephanie am 6. Januar. Westliche und östliche Kirchen feiern Weihnachten an unterschiedlichen Terminen. Das orthodoxe Weihnachtsfeiertag fällt auf den 6. Januar, andere östliche Kirchen kennen das Weihnachtsfest nicht (z.B. armenische Kirche).

Als jüngstes der drei großen christlichen Hochfeste, ist Weihnachten, so der inzwischen gängige Begriff für das „Fest der Geburt des Herrn“, seit dem Jahr 336 in Rom als Kirchenfest belegt, seine Wortherkunft ist allerdings bis heute umstritten. Seit der ersten Erwähnung eines „Weihnachtsfestes“ im Jahr 1170 haben sich verschiedene Wortdeutungen etabliert, die von der Vermutung vorchristlich-heidnischer Ursprünge, bis hin zur Vermutung der Etymologie der Abstammung des Wortes vom „wiegen des Jesuskindes“ (Wygenachten) durch Luther. Von Theodor Storm stammt dann das Verb: „Es weihnachtet sehr“. Das Wort „Weihnachten“ soll heute christlich die durch die Geburt Jesu geweihte Nacht bezeichnen. Der heutige Termin des Weihnachtsfestes hat vorchristliche Wurzeln. Dieser Tag war, als Tag der Wintersonnenwende des julianischen Kalenders, dem Sonnen- oder Lichtgott geweiht. Das gilt sowohl für die römische, als auch die ägyptische Kultur. In dieser „längsten Nacht“ des Jahres glaubten die Menschen seit jeher besondern Kräften ausgesetzt zu sein. Der 25. Dezember zählte daher auch zu den so genannten >Rauhnächten. Die Christenheit, die Jesus als „das Licht der Welt“ (Johannesevangelium 8, 12) verkündigt, hat so die römische Tradition übernommen. Clemens von Alexandria sagte von Christus, er sei die „Sonne der Auferstehung“. Schon Gegenpapst Hippolyt versuchte ums Jahr 217 all diese Kulte damit zu beseitigen, dass er das Fest der Geburt Christi auf den 25. Dezember verlegte. Durchsetzen konnte dies aber erst Papst Liberius im Jahr 354. Von Rom ausgehend, setzt sich das Weihnachtsfest, nachdem es auf dem Konzil von Konstantinopel 318 zum Dogma erhoben wurde, allmählich in der gesamten christlichen Welt durch – im deutschsprachigen Raum seit der Synode von Mainz aus dem Jahr 813.

Die mit dem Weihnachtsfest am engsten verknüpften und am weitesten verbreiteten Brauchformen sind das Aufstellen einer Krippe, die Bescherung und Gabenverteilung und der geschmückte „Weihnachtsbaum“. Nachdem im Lukasevangelium darauf hingewiesen wurde das Jesus in einer Krippe geboren wurde, divergierten die christlichen Religionen des westlich-römischen und östlich-byzantinischen Einflußbereiches zunächst deutlich. Die römische Kirche nahm an, dass es sich um einen Stall, die östliche Kirche, dass es sich um eine Höhle gehandelt haben müsse. Mitte des 4. Jahrhunderts begann in Rom die Krippenverehrung, die sich auf Reliquien der heiligen Krippe zurückführen lassen und bald auch sinnbildlich nachgebaut und ausgestellt wurde. Hierbei entwickelte sich auch die Darstellung mit Ochs und Esel; seit dem 12. Jahrhundert sind auch szenische Darstellungen der weihnachtlichen Ereignisse belegt. Nach Deutschland kamen Krippen Mitte des 16. Jahrhundert durch den Jesuitenorden. 1537 sind Krippen zum Weihnachtsfest nachgewiesen in Brügge in Belgien, 1562 in Böhmen, 1595 in Japan, 1599 in Ostindien, 1601 in Altötting Deutschland, 1607 in München. Die Darstellungsformen der Krippen sind auch regionalen Gegebenheiten untergeordnet. Im Zuge der Aufklärung wird jedoch die mit den Krippendarstellungen verbundene Frömmigkeit zum Politikum. Die habsburgische Kaiserin Maria Theresia verbot das Aufstellen von Krippen in Kirchen und öffentlichen Gebäude und trug somit zu ihrer Verbreitung in den heimischen Wohnzimmern indirekt bei. Der Aufbau der Weihnachtskrippen gehört seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wieder zum festen Darstellungsrepertoire vieler katholischer und inzwischen auch evangelischer Familien. Der Aufbau der Weihnachtskrippen begann vielerorts bereits am Nikolaustag. Nach und nach wurden die Figuren entsprechend den Festtagen auf- oder umgestellt. Die Ankunft der Weisen am 6. Januar, beziehungsweise die Flucht nach Ägypten am 14, Januar markieren das Ende der Weihnachtskrippe. Der Brauch der Bescherung am Weihnachtsfest läßt sich dagegen erst auf die Zeit des 15. Jahrhunderts datieren, da die Kinderbescherung in voriger Zeit traditionell mit dem >Nikolaustag verbunden war. Während heute die Bescherung häufig im Anschluß an die Christmette des >Heiligabends begangen wird, ist es doch weiterhin denkbar, die Bescherung auf den Morgen des Weihnachtsfeiertages zu legen. In früherer Zeit gaben auch die Bauern ihren Tieren besondere Leckerbissen am Weihnachtstag, wie Früchte oder Nüsse. Die Bescherung im Familienkreis wird meist durch das (evangelische) „Christkind“ oder den „Weihnachtsmann“ vorgenommen, die jedoch nicht leibhaftig währende der Gabenverteilung anwesend sind und – im Unterschied zum Nikolaus – die Gestalt heimlicher Gabenbringer angenommen haben. Traditionelles Gebäck an diesem Abend ist der Heilspendende und gesundmachende „Lebkuchen“, deren Ursprünge in der klösterlichen Gabenverteilung zum Weihnachtsfest lagen. Der Weichnachtsbaum (Christbaum) hat seinen Ursprung in den Paradies- und Schmuckbäumen mittelalterlicher Festkultur (Pfingstbaum), nachdem (immergrüne) Bäume schon in vorchristlichen Zeiten besondere Verehrung erfahren haben. Seit dem 16./17. Jahrhundert taucht der Christbaum auch außerhalb der kirchlichen Krippenspiele als Gaben- und Bescherbaum im Umfeld der Zünfte und Bruderschaften auf, der mit Süßigkeiten und später mit Paradiesäpfeln symbolisierenden Kugeln geschmückt wurde. Von 1539 gibt es einen urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Die Zünfte und Vereine waren es schließlich, die ein immergrünes Bäumchen in die Zunfthäuser stellten. Die ersten Aufzeichnungen über den Christbaum als einen allgemein üblichen Gebrauch stammen aus dem Jahre 1605. 1611 schmückte Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen. Seit dem 18. Jahrhundert ist der Christbaum ein, sich immer weiter im protestantischen Bürgertum ausbreitender, Bestandteil weihnachtlicher Brauchausübung, womit man sich von den „katholischen“ Wohnzimmerkrippen abzugrenzen versuchte. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ist der Weihnachtsbaum auch in den katholischen Regionen Deutschlands und Österreich bezeugt. Der erste Weihnachtsbaum in Wien wurde 1816 von Henriette von Nassau-Weilburg, der Gattin Erzherzog Karls, aufgestellt. Von hier aus hat sich die Sitte des Christbaum-Aufstellens innerhalb der ganzen christlich-weihnachtlichen Festkultur verbreitet.

Weitere bekannte und überregional verbreitete Bräuche zu Weihnachten sind etwa das Weihnachtsessen, das Singen von Weihnachtsliedern und das Backen von besonderem Weihnachtsgebäck.

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